Neubau statt Umbau

Jetzt also doch: Gemeinderat entscheidet sich für Neubau des Hallbergmooser Feuerwehrhauses

Wird nun doch nicht erweitert: Das Feuerwehrhaus in Hallbergmoos © Eva Oestereich

Der Gemeinderat nimmt von Überlegungen Abstand, das Hallbergmooser Feuerwehrhaus umzubauen und zu erweitern. Stattdessen weist man nun ein 10.000 Quadratmeter großes Grundstück für einen Neubau in der Predazzoallee aus. Damit kehrt man zum ursprünglichen Kurs zurück, zwei neue Feuerwachen in Hallbergmoos und Goldach zu bauen.

In der Sache war sich der Gemeinderat einig. Der Beschluss, die Umbau-Untersuchungen einzustellen und einen Bebauungsplan nördlich der Predazzoallee aufzustellen, fiel einstimmig. Dennoch erlebten die Zuschauer – darunter gut ein Dutzend Feuerwehrler – eine emotionale, hitzig geführte Debatte.

Bürgermeister Josef Niedermair selbst hatte kurz nach seiner Wahl 2021 den Anstoß für eine Überprüfung der Planungen gegeben. Der Beschluss für den Neubau der Wache (einschließlich vier Wohnungen) mit damals geschätzten Kosten von 11,9 Mio. € wurde ausgesetzt, um zunächst Umbau- und Erweiterungsmöglichkeiten zu untersuchen. Das Feuerwehrhaus Goldach mit Investitionskosten von ca. 10 Mio. € wird aktuell durch einen Geschäftsbesorger geplant. Es wird voraussichtlich im Herbst 2026 bezugsfertig. Weil man wissen muss, welche technischen Einheiten Goldach braucht und welche man in Hallbergmoos unterbringen kann, war nun eine Entscheidung gefragt.

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„Kein annehmbares Ergebnis“

Inzwischen hat das ortsansässige Ingenieurbüro Rentz die Machbarkeit einer Erweiterung in Hallbergmoos geprüft: Diese sei, wie es hieß, nur sinnvoll, wenn sich mehr Pkw-Stellplätze und eine Zufahrt von der Maximilianstraße einrichten ließen. Die Gespräche mit dem Grundstückseigentümer hätten, so heißt es aus dem Rathaus, allerdings „kein annehmbares Ergebnis erzielt“.

Was das konkret bedeutet, hätten die Grünen gerne noch vor Sitzungsbeginn erfahren. „Die Aussage ‚nicht annehmbares Ergebnis“ ist mir argumentativ zu schwach. Wir dürfen nicht vergessen, dass andere, soziale Bauprojekte auf Eis gelegt wurden.“  Zugleich verwahrte sie sich „gegen das populistische Draufgehaue“ und die Behauptung, die Grünen seien gegen einen Neubau. „Wir wollen lediglich Kostentransparenz.“ Robert Wäger reklamierte, dass ein rechtzeitig eingereichter Antrag der Fraktion, nicht den Weg in den Gemeinderat gefunden habe.

Weil man aneinander „vorbeitelefoniert“ habe, entschuldigte sich der Rathauschef, gab’s die geforderten Informationen nun erst in der Sitzung: Eine Gesamtsumme für einen Erweiterungsbau nannte er nicht, machte aber deutlich, was „nicht annehmbar“ sei – nämlich die Vorstellungen des Grundbesitzers: der wolle der Kommune den Grund nur in Erbpacht für 7,50 pro Quadratmeter überlassen und im Umgriff der Feuerwehrzufahrt eine Baulandausweisung erwirken.

„Erweiterung unwirtschaftlich“

Auf solche Forderungen, so Niedermair, werde sich die Kommune nicht einlassen. Da das Gebäude an der Theresienstraße 6 schon 40 Jahre alt ist, sei er ohnehin zu dem Schluss gekommen, dass eine Erweiterung unwirtschaftlich wäre. Niedermair betonte: „Ich habe meine Meinung geändert. Ich empfehle den Neubau beider Feuerwehrhäuser.“

Über konkrete Schritte entscheidet nächster Gemeinderat

Zugleich machte er deutlich, dass ein Neubau in Hallbergmoos „definitiv nicht in den nächsten zwei, drei Jahren“ ein Thema sei. Darüber müsse vielmehr „der nächste Gemeinderat“ abhängig von der finanziellen Leistungsfähigkeit der Kommune entscheiden.

Hitzige Debatte: Populismus und Pflichtaufgaben

In der anschließenden Debatte ging es hoch her: „Populismus musst du niemandem hier vorwerfen: Da brauchst du nur in den Spiegel zu schauen“, entgegnete Christian Krätschmer (CSU) auf Broschs Einlassungen. Thomas Henning (FW), Gemeinderat und Vorsitzender des Hallbergmooser Feuerwehrvereins, wandte sich vehement dagegen, soziale Projekte der „Pflichtaufgabe Feuerwehr“ gegenüberzustellen.

„Im Übrigen beschließen wir heute nur über den Standort und die Änderung des Bebauungsplans, nicht über etwaige Kosten.“ „Das ist eine Pflichtaufgabe, da gibt’s nichts zu sparen“, betonte Krätschmer. Gegen „Flickwerk und Abhängigkeit“ sprach sie auch Christian Schirsch (CSU) aus. Josef Fischer (FW) plädierte dafür, dass noch „dieser Gemeinderat“ einen Grundsatzbeschluss für den Bau fasst: „Bis der neue das Verständnis hat, vergeht zu viel Zeit.“   

 

 

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