Josef Niedermair (CSU) tritt bei der Bürgermeisterwahl an

63-Jähriger ist Konsenskandidat der im Gemeinderat vertretenen Parteien und Gruppierungen

Josef Niedermair (63) kehrt aus dem politischen Ruhestand zurück: Er tritt bei der Bürgermeisterwahl am 18. April als Konsenskandidat von CSU, FW, Einigkeit, SPD und Grünen an. © Oestereich

Er wurde schon ein ganze Weile als aussichtsreichster Kandidat gehandelt. Nun ist es offiziell bestätigt: Josef Niedermair (CSU) tritt als Konsenskandidat der Gemeinderatsfraktionen zur Bürgermeisterwahl am 18. April an. Der 63-jährige, erfahrene Kommunalpolitiker hat die Entscheidung am Dienstagabend getroffen – nach intensiven Sondierungsgesprächen mit allen im Gemeinderat vertretenen Fraktionen und den Ortsvorständen von CSU, Freien Wählern, Einigkeit, SPD und Grünen. Deren Unterstützung war, wie er sagte, für ihn die Voraussetzung, dass er aus dem politischen (Vor-) Ruhestand zurückkehrt.

„Ich werde mich zur Verfügung stellen und für das Bürgermeister-Amt kandidieren“, bestätigte der 63-Jährige nun dem HALLBERGER. Die Entscheidung, die ihm angetragene Bürgermeister-Kandidatur anzunehmen, hat sich Niedermair allerdings nicht leicht gemacht.

Denn eigentlich hatte er sich im politischen (Vor-) Ruhestand ganz wohl gefühlt – nach 36 Jahren als Gemeinderat, 18 Jahren als Kreisrat und 12 Jahren als zweiter Bürgermeister. Bei der Kommunalwahl 2020 verzichtete Niedermair auf eine neuerliche Gemeinderatskandidatur, auch um Jüngeren den Vortritt zu lassen.

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Er habe es sehr genossen, nach dem Rückzug aus der Politik im Mai 2020 mehr Zeit zu haben – für Ehefrau Petra, die drei Kinder und fünf Enkelkinder. Auch seinem Sport „Kegeln“, wo er u.a. für die Bundesliga-Kegler als VfB-Abteilungsleiter verantwortlich ist, konnte er sich endlich intensiv widmen.

Dass es sich in einer schwierigen Phase nach dem Tod von Bürgermeister Harald Reents und unter dem Einfluss der Pandemie, nun der „Riesenaufgabe und Verantwortung“ stellt, sei letztlich Ausfluss intensiver Gespräche mit allen Ratsfraktionen, die man in den letzten Wochen geführt habe: „In den Gesprächen konnten wir eine gute Basis schaffen,“ so Niedermair. Auch die Familie gebe ihm Rückendeckung, so Niedermair.

Als Sportler wie in der Politik versteht sich der 63-Jährige, wie er unterstrich, als „Teamplayer“. Das Parteibuch, so betont er, spielt für ihn in der politischen Arbeit keine Rolle. Wichtig sei ihm eine konstruktive Sacharbeit im Gemeinderat. Sein Credo: „Beim Reden kommen d’Leut zusammen“. Wie er sich das Miteinander vorstellt, habe er den Fraktionen bereits aufgezeigt. Dazu gehöre es von seiner Seite aus, alle einzubinden.

„Mir ist wichtig, dass das Zusammenspiel von Bürgermeister und Gemeinderat funktioniert. Der Gemeinderat ist der Chef. Und ich wäre, würde ich gewählt, nur eine Stimme von 25.“  „Natürlich wird kann man es nicht jedem recht machen. Und der Bürgermeister muss letztlich den Kopf hinhalten“, weiß der designierte Kandidat. Weil er in zwölf Jahren als Stellvertreter die Bürgermeister Klaus Stallmeister (FW) und Harald Reents (CSU) bei Abwesenheit vertreten hat, kennt er Mitarbeiter, Geschäft und Abläufe bestens. „Ich weiß, wie man Sitzungen vor- und nachbereitet, ich war auf vielen Bürgermeister-Dienstbesprechungen und kenne viele Gemeindechefs, auch aus meiner Zeit als Kreisrat.“ Auch der Draht zum Nachbarn Flughafen sei da.

Seinen Beruf als Landwirt hat Niedermair schon vor einiger Zeit an den Nagel gehängt und sein Landwirtschaft verpachtet. Sollte Niedermair gewählt werden, steht eines definitiv fest: Es wird nur eine Amtszeit für ihn geben.

Denn im April 2026, wenn die nächsten Kommunalwahlen anstehen, ist Niedermair dann 68 Jahre alt – und kann und will als Bürgermeister definitiv nicht verlängern. Als nächstes steht die offizielle Nominierungsversammlung der CSU Mitte Februar an. Am 18. April haben dann die Wählerinnen und Wähler das Wort.

Zu den Beweggründen, Niedermair als Konsenskandidaten zu nominieren bzw. zu akzeptieren, werden sich Vertreter der Ratsfraktionen in einer Pressekonferenz kommende Woche äußern.

Politik, Topnews

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