Ganz nah dran

Luz Amoi spielt „Für Berta“ … und für Hallbergmoos

Erdig, authentisch, virtuos: Luz Amoi gastierten mit ihrem Programm "Für Berta" im Hallbergmooser Gemeindesaal ©Sabina Brosch

Sie haben ihr Ziel voll und ganz erreicht: Mit dem Programm „für Berta…“ wollte die Freisinger Band Luz Amoi ganz nah am Publikum sein. Und das waren sie am vergangenen Freitag im Hallbergmooser Gemeindesaal auf unübertreffliche Weise. Mit „Volksmusik im weitesten Sinne“, hoher Virtuosität, immenser Spielfreude, ungemein kreativ und innovativ. Als „Lohn“ erhielten sie donnernden Applaus und Standing Ovations.

Erdig, authentisch bairisch und voller Vielfalt

Luz Amoi sprengt die Stilrichtungen, sie wechseln von der Polka, dem Jodler bis hin zu Jazz- und Rockklängen. Die selbst komponierten Lieder sind erdig, authentisch bairisch, die Texte drehen sich um Bayern, Heimat, Liebe, das „dolce far niente“ der Piazzen in Lecce, die Wirtin gegenüber dem Maibaum in dem „schönsten Ort der Welt“ Oberappersdorf oder der „Steilhang“, vor dem dem Percussionist und Luz Amoi-Kopf Stefan Pellmaier angst und bang wird.

Luz Amoi zog während ihres gut 90-minütigen Programms alle musikalischen Register, Hörgenuss von höchster Güte, brillant umgesetzt an einer Vielzahl von Instrumenten: Stefan Pellmaier wechselt vom Akkordeon zu Stealdrum, Schlagzeug und Cajon. Ehefrau Stefanie ist zwar überwiegend an der Geige, wechselt ab und an ebenfalls zum Akkordeon oder Blockflöte. Hannes Czernik bläst Klarinette, Saxophon oder spielt Gitarre, Manuela Schwarz sorgt am Hackbrett und Harfe für die volksmusikalische Note und Nick Hogl hat die tiefen Töne am Kontrabass.

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Sehnsuchtsort Apulien

Luz Amoi steht für bunte Musik und für Vielfalt, erzeugt Bilder im Kopf, läßt die besungenen Bergspitzen vor dem inneren Auge so plastisch erscheinen wie das italienische Treiben und die Lebenslust des apulischen Landstrichs, in dem die Pellmaiers so gerne ihren Urlaub verbringen. Beim „Regentag“ perlten die Tropfen von der Geige, der Wind blies durchs Akkordeon und durch die Klarinette bis das aufsteigende Gewitter dann in einem Regenguss mündet.

Und auch trotz südamerikanischer Karibik- oder afrikanischer Trommel-Einschübe durch die Stealdrum und das Cajon, wird es irgendwie dann doch bairisch, tritt ein Landler, ein Jodler, ein Zwiefacher oder eine Polka ganz langsam wieder in den Vordergrund.

Jeden Ton aufgesaugt

Und so ist Luz Amoi immer nah dran, an Bayern und dem Publikum, das vor allem nach der langen Zeit der Covid-19 bedingten Abstinenz jeden Ton regelrecht „aufsaugte“. „‘Zig mal“, so Pellmaier, wären sie mit dem Programm „für Berta“ in diesem Jahr unterwegs gewesen, die ersten beiden Wochen nach dem Lockdown waren noch „ganz ok“, aber jetzt habe es hinten raus schon ganz schön „druckt“.

Standing Ovations

„Wir brannten förmlich und sehnten auf diesen Abend“, meinte Pellmaier. Das Publikum tat es auch: Standing Ovations und langanhaltender Applaus im Gemeindesaal waren der Lohn, Chatbeiträge aus dem Live-Stream, den die Gemeinde Hallbergmoos wieder für diejenigen Zuschauer ermöglichte, die Bürgersaal aufgrund der Abstandsregelungen keinen Platz mehr fanden, trudelten ein. „Es war wundervoll mit Euch“, verabschiedete sich Luz Amoi, „bleibt`s g’sund bis zum nächsten Mal.“                                           Sabina Brosch

100 Besucher im Gemeindesaal und unzähligen Fans im Livestream feierten die sympathische Freisinger Band
Kultur, Topnews

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