Frauen: Die Gesundheitsministerinnen in Familien

Prof. Marion Kiechle informierte Frauen über Gesundheitsvorsorge

Prof. Dr. Marion Kiechle trug sich ins Goldene Buch der Gemeinde Hallbergmoos ein (Mitte) - im Beisein von Helmut Ecker (2. Bürgermeister) und Tanja Knieler (Referentin für Umwelt und Gesundheit). © Eva Oestereich

„Es ist nie zu spät, etwas für sich und seine Gesundheit zu tun.“ Das ist die positive Nachricht, die Wissenschaftsministerin a. D. Prof. Dr. Marion Kiechle, Direktorin der Frauenklinik des Klinikums rechts der Isar der TU München und Inhaberin des Lehrstuhls für Gynäkologie und Geburtshilfe, für die über 50 vor allem Zuhörerinnen im Seminarraum des Hallbergmooser Sportzentrums dabei hatte. Sie war die Referentin des Vortragsabends unter dem Titel „Gesundheitsvorsorge für Frauen“, den die Hanns-Seidel-Stiftung organisiert hat.

Eintragung ins Goldene Buch der Gemeinde

Zu Beginn stand aber die Eintragung ins Goldene Buch, um die stellvertretender Bürgermeister Helmut Ecker bat. Moderatorin Tanja Knieler, die auch Referentin für Umwelt und Gesundheit der Gemeinde Hallbergmoos ist, erläuterte: „Dieser Eintrag war mir ein besonderes Anliegen. Prof. Kiechle ist im Bereich der Frauenmedizin eine der wichtigsten, wenn nicht gar die wichtigste Gynäkologin. Sie steht wie keine andere für das Thema Frauengesundheit. Ihre Bücher sprechen im wahrsten Sinne des Wortes Bände.“ Zwar liege ein Schwerpunkt ihrer Arbeit in der Krebsmedizin, doch der Abend diene der Prävention, und dies nicht nur im Bereich der Krebsprävention, sondern einiger Krankheiten mehr – etwa Diabetes, Herz-Kreislauf- oder Gefäß-Erkrankungen. „Ich hoffe, dass wir die ein oder andere zu mehr Gesundheitsvorsorge bewegen können. Frauen sollten nicht nur für andere da sein, sondern auch für sich selbst“, so Knieler.

Jeder Schritt zu Fuß ist gut für die Gesundheit

Kiechle nannte die Frauen in ihrem Vortag „Gesundheitsministerinnen in den Familien“. „Der Bezug zur Gesundheit ist bei den Frauen stärker, weil ihnen am eigenen Leib spürbarer vor Augen geführt wird, dass ihr Körper reagiert oder sich gar verändert. Frauen gehen häufiger zur Vorsorge als die Männer, Männer werden hingegen oft von ihren Frauen geschickt“, so Kiechle. Sie warf einen Blick in die Entwicklung der Lebenserwartung: „Das Alter ist weiblich. Männer sterben insbesondere wegen ihres ungesünderen Lebensstils früher. Dabei ist Fakt: Jeder Schritt zu Fuß ist gut für die Gesundheit.“

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Die Killer: Inaktivität und Übergewicht

Die „zwei Killer des Menschen“ seien Inaktivität und Übergewicht: Sie schädigten das Immunsystem, auch das Gehirn und das Herz-Kreislaufsystem litten, so dass Erkrankungen wie Demenz befördert würden. „Ein guter Lebensstil mit gesunder Ernährung und Bewegung lässt auch das Brustkrebsrisiko um bis zu 40 Prozent  sinken“, so die Frauenärztin.

Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch nehmen

Auch die Früherkennungsuntersuchungen seien immens wichtig – werden aber leider zu wenig in Anspruch genommen: Nur jede 2. Frau und jeder 12. Mann gehen zu den Vorsorgeuntersuchungen. „Gerade für die häufigsten Krebsarten gibt es Vorsorgeuntersuchungen, die in Anspruch genommen werden sollten. Bitte tun Sie das! Jeder früher ein Krebs erkannt ist, desto besser ist er behandelbar und desto höher sind auch die Heilungschancen!“

In ihrem kurzweiligen Vortrag warb sie für das Brustkrebs- und Darmkrebsscreening ebenso wie für die HPV-Impfung, die Mädchen etwa vor Gebärmutterhals-, Jungen vor Peniskrebs schützen kann. Sie entließ die Damen auch nicht ohne konkrete Tipps:

  • Mediterrane Ernährung mit weißem Fleisch, Früchten, Gemüse, Nüssen und Vollkornbrot, wenig tierische Fette, sondern lieber pflanzliche Öle
  • allenfalls geringer Alkoholkonsum, z.B. ein Glas zum Essen
  • Regelmäßige Zahnarztbesuche zur Paradentose-Prophylaxe, denn Paradentose mache auch anfälliger für Krankheiten
  • Vier Stunden Aktivität in der Woche
  • Bewegung in den Alltag einbauen, z.B. mit dem Fahrrad zur Arbeit, Treppen steigen, etc.
  • Freundschaft bis ins hohe Alter pflegen
  • soziale Verantwortung für andere übernehmen
  • Bildung („Bildung ist Macht, auch im Bereich der Gesundheit!“)

(tak)

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