Beim VfB Hallbergmoos-Goldach will man sich gar nicht ausmalen, was passieren hätte können! Ein Zwischenfall beim Jugendtraining sorgt für Beunruhigung: Ein Hund stürmte auf den Fußballplatz, sprang Kinder an und biss auf einen Fußball ein. Nun fordert der Verein eine rigorose Durchsetzung der Leinenpflicht im Sport- und Freizeitpark in Hallbergmoos (Landkreis Freising).
In einem offenen Brief schildern die Vereinsvorsitzende Anna Klug und Fußballabteilungsleiter Martin Gilch das “drastische Ereignis”: Am Samstag, 9. September, hielt die Fußballabteilung für die U13-Kicker ein Trainingslager auf dem Kunstrasenplatz ab: „Plötzlich stürmte ein Schäferhund quer über den Platz und verfolgte unsere Spieler-Kinder. Auch wenn der Hund vermeintlich nur spielen wollte: er sprang die Kinder an und biss auf einen Fußball ein.“
“Völlig aufgelöste, weinende Kinder”
Nachdem die Trainer, wie es die VfB-Spitze weiter schildert, damit beschäftigt waren, „die völlig aufgelösten, weinenden Kinder zu beruhigen, konnte der Hund endlich vom Hundebesitzer mit roher Gewalt am Ohr gefasst werden. Nur so beruhigte sich endlich die schreckliche Situation.“ Weiter heißt es in dem Schreiben an die Kommune: „Wir möchten uns gar nicht vorstellen, wenn hier ein Hund ein Kind gebissen hätte.“ Der Hundebesitzer verließ unterdessen unbemerkt den Platz. „Leider konnten wir nicht schnell genug handeln und den Hundebesitzer bei der Polizei zu melden“, bedauern die VfB-Verantwortlichen.
Nun will der VfB rigoros gegen Halter, die ihre Hunde nicht anleinen, vorgehen: „Zukünftig werden wir jeden Hundebesitzer, der seinen Hund ohne Leine durch den Sport- und Freizeitpark führt, bei der Polizei melden. Zudem erhoffen wir uns, dass auch hier seitens der Gemeinde vermehrt Kontrollgänge im Sport- und Freizeitpark beantragt werden. Wir behalten uns vor, seitens der Fußballabteilung ein Hundeverbot auf den Pachtgegenständen des VfB in Erwägung ziehen.“
Generelles Hunde-Verbot auf VfB-Sportanlagen “selbstverständlich möglich”
Bürgermeister Josef Niedermair missbilligt „das verantwortungslose Verhalten des Hundebesitzers“ nachdrücklich. „Wir werden ein verstärktes Augenmerk auf die Leinenpflicht legen und unsere Haustechniker sensibilisieren. Wer seinen Hund nicht an der Leine führt, muss mit einem Betretungsverbot im Sport- und Freizeitpark rechnen“, unterstrich er gegenüber unserer Zeitung. Auch die Polizei werde man um verstärkte Aufmerksamkeit bitten. Ein generelles Hundeverbot auf den vom VfB gepachteten Sportanlagen sei laut Bürgermeister „selbstverständlich möglich“.
Anleinpflicht auf öffentlichen Wegen, Plätzen und im Sportpark
Die Rechtslage, darauf weist der Rathauschef hin, ist eindeutig: Hunde mit einer Schulterhöhe über 50 Zentimeter – dazu zählen namentlich Schäferhunde – müssen laut Verordnung auf allen öffentlichen Wegen und Plätzen im Ortsgebiet angeleint werden. Im Sportpark ist das Freilaufen lassen von Hunden generell untersagt. Wer sich nicht daran hält, begeht eine Ordnungswidrigkeit und muss mit Bußgeldern rechnen.