Schock und Fassungslosigkeit sind auch zwei Tage nach dem Tod von Bürgermeister Harald Reents (41) in der Gemeinde groß – bei Kollegen, Weggefährten, der örtlichen CSU und der Freiwilligen Feuerwehr wie bei den zahlreichen Vereinen und Institutionen, die ihr tiefstes Mitgefühl mit den Angehörigen des Verstorbenen zum Ausdruck bringen.
Ein Freund und herzensguter Mensch
„Mir hat es den Boden unter den Füßen weggezogen. Ich bin unendlich traurig, weil Harald Reents ein Freund war, den wir vermissen werden“, sagt die CSU-Ortsvorsitzende Tanja Knieler. „Harry war ein herzensguter Mensch, den man einfach nur mögen konnte. Erich Irlstorfer hat ihn einmal einen Menschenfischer genannt. Das trifft es ziemlich genau, weil Harry Leute für sich einnehmen und mitnehmen konnte.“
Steile politische Karriere begann 2007
Diesem Charakterzug verdankt Reents auch seine beachtliche politische Karriere: 2007 in die CSU und JU eingetreten, gelang ihm beinahe auf Anhieb der Sprung in alle Vorstandsebenen: Zunächst als JU-Vorsitzender, als CSA-Kreischef (2009), 2012 dann CSU-Ortsvorsitzender: Als jung, zupackend und kompetent charakterisiert Marcus Mey damals den ambitionierten Kommunalpolitiker, der immer ein herzliches Lachen im Gesicht trug. 2014 wurde der Regierungsamtsrat im Bayerischen Sozialministerium zum Hallbergmooser Bürgermeister gewählt, sein Amt verteidigte er März 2020 souverän.
Feuerwehrmann mit Leib und Seele
Walter Schreck, 1. Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Hallbergmoos, ist tief betroffen vom Tod des Kameraden. Am vergangenen Freitag war Schreck, wie er berichtet, noch zu einem Gespräch mit dem Bürgermeister im Rathaus gewesen. Am Montag musste der Kommandant den Feuerwehrlern die traurige Nachricht übermitteln: „Jeder hat eine Kerze für ihn angezündet. Wir haben mit Pfarrer Thomas Gruber gemeinsam für ihn gebetet.
„Harald Reents war ein sehr korrekter, aufgeschlossener und ehrlicher Mensch, der sich für beiden Feuerwehren eingesetzt hat. Und ein Kamerad, der die Gesellschaft in den eigenen Reihen gepflegt hat. Durch und durch ein Feuerwehrler, von Kindesbeinen an.“ Reents war in seinem Geburtsort Ismaning schon als Jugendlicher bei der Freiwilligen Feuerwehr aktiv. Im Jahr 2002 wechselte er zur FFW Hallbergmoos, wo er – soweit es die Amtsgeschäfte zuließen- bis zuletzt im aktiven Dienst war. Vor zwei Jahren hat sich Reents noch eine Fortbildung zum Zugführer gemacht.
Auch Herbert Kestler, langjähriger Geschäftsleiter im Rathaus und Leiter des Bürgermeister-Büros, ist erschüttert: „Die Nachricht vom Tod von Bürgermeister Harald Reents hat mich sehr geschockt, wie sicherlich auch sehr viele Menschen, die ihn gekannt haben, sowohl als Bürgermeister, als Chef der Gemeindebeschäftigten, als aktiven Feuerwehrmann und auch als Mensch. Ich habe Harald Reents während unserer gemeinsamen Zeit in der Gemeindeverwaltung als Chef erlebt, der gerne lachte, für sein Amt lebte aber auch kritisch sein konnte.“
Starker Kommunalpolitiker mit Herz und Verstand
Von einer vertrauensvollen Zusammenarbeit sprach auch Neufahrns Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne) gegenüber dem Freisinger Tagblatt. Man habe viele interkommunale Projekte angestoßen und einen persönlichen Draht gefunden. Beispielsweise die Busverbindungen, die gemeinsame Musikschule und die Zusammenarbeit der Volkshochschulen.
Schockiert äußerte sich auch Staatsminister Florian Herrmann und CSU-Kreischef über das Ableben seines engagierten Stellvertreters. Der Tod von Harald Reents reiße eine große menschliche Lücke in die CSU-Kreisfamilie. Er sprach von einem starken Kommunalpolitiker mit Herz und Verstand, vor dem eine große politische Zukunft gelegen hätte.