Wohnen am Tassiloweg

Gemeinde sucht mit neuem Konzept nach Investor

Zu teuer: In der angedachten Form wird das Mehrgenerationen-Wohnen nicht umgesetzt. Auf dem Bild zu sehen: der Siegerentwurf des Architektenwettbewerbs von 2019. © Eva Oestereich

Wohnungen mit sozialverträglichen Mieten – ohne eine spezielle Nutzungsart vorzuschreiben: Dieses Konzept verfolgt die Gemeinde nun an Stelle des Senioren-Wohnens im Tassiloweg. Ein Arbeitskreis hat nun die Eckpunkte vorgestellt. Sie stießen im Rat auf einhellige Zustimmung.

Das Mehrgenerationen-Wohnen in seiner bisher geplanten Form – vier Gebäude mit 68 Mietwohnungen – war letztlich an den zu hohen Kosten (ca. 30 Millionen €) gescheitert. Unter Leitung von Christiane Oldenburg-Balden (SPD) hat eine Arbeitsgruppe alternative Nutzungsoptionen des vorhandenen Grundstücks beleuchtet. „Wir kommen schnell und gut voran“, berichtete sie Seniorenreferentin. Ziel ist es, einen Investor mit ins Boot zu holen. Das konzeptionelle Grundgerüst steht nun: Die Idee, Seniorenwohnungen mit „betreuten Wohnen“ und/oder “Pflege” anzubieten, hat man verworfen. Wer Betreuung oder Pflege braucht, könne dies bei ambulanten Diensten buchen.

Medizinische Versorgungszentrum

Wer dort wohnen soll? Da will man sich möglichst viele Optionen offenhalten: Man will die Nutzungsart nicht festschreiben. Barrierefrei müssen die Wohnungen in jedem Fall sein. Die Gemeinde will sich sozialverträgliche Mieten und Belegungsrechte für Senioren ausbedingen. Außerdem will man Räume für einen Arzt, vielleicht sogar für ein medizinisches Versorgungszentrum und Gemeinschaftsräume vorhalten.

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Vermarktungskonzept wird erstellt

Unter diesen Prämissen soll nun ein Vermarktungskonzept erstellt werden. Mit dem Einverständnis des Rats kann die Arbeitsgruppe einen Sachverständigen einschalten. Dafür gibt’s Haushaltsmittel von maximal 20.000 Euro. Tanja Knieler (CSU) will außerdem versuchen, fachliche Unterstützung über ihre Kontakte zu Hochschulen zu finden.

Eine von ihr und Bürgermeister Josef Niedermair („Vielleicht brauchen wir erst mal nur zwei Häuser“) angesprochene Bedarfsanalyse ist aus Sicht der Seniorenreferentin entbehrlich: Zum einen, weil eine solche schon vor einigen Jahren durchgeführt wurde und den Bedarf bestätigt habe. Zum anderen, weil die Nutzungsart ja flexibel sei, die Wohnungen also auch für anderen Bevölkerungsgruppen zur Verfügung stünden. Die Nachfrage nach preisgünstigem Wohnraum ist zweifellos sehr hoch.

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