Warnung vor Ambrosia

Großflächiges Vorkommen im Jägerfeld-West

Die Gemeinde Hallbergmoos weist darauf hin, dass auch in Hallbergmoos die sogenannte „Ambrosia-Pflanze“ in größeren Mengen gesichtet wurde. Großflächig treibt diese Pflanze zur Zeit im Neubaugebiet „Jägerfeld-West“ aus. Anlieger und Bauherren werden gebeten, die Pflanzen so schnell wie möglich fachgerecht  zu entsorgen.

Die Pflanze wächst vorzugsweise auf gestörten offenen Böden, zum Beispiel an Straßenrändern, in Neubaugebieten oder auf Schutthalden. In privaten Gärten findet man sie vor allem unter Vogelfutterplätzen, denn Vogelfutter kann mit Ambrosia-Samen verunreinigt sein. Die Beifuß-Ambrosie keimt im Frühjahr und überdauert bis zu den ersten Frösten im Herbst. Junge Pflanzen entwickeln sich zunächst sehr langsam. Erst im Juni setzt ein stärkeres Höhenwachstum ein. Blütezeit ist von Mitte August bis Ende September. Dabei werden pro Pflanze bis zu einer Milliarde Pollen gebildet. Eine große Pflanze kann bis zu 60.000 Samen bilden, die mehrere Jahrzehnte keimfähig bleiben. Wahrscheinlich begünstigt durch den Klimawandel, aber auch durch vermehrte Brachflächen oder geänderte Bewirtschaftungen kommt die ursprünglich aus Nordamerika stammende Ambrosia auch in Deutschland häufiger vor.

Krankheitszeichen und Beschwerden

Nach den Erfahrungen in Ländern mit verbreitetem Ambrosiaaufkommen verursacht die Pflanze vor allem Heuschnupfen und Asthma aber auch allergische Hautreaktionen. Die Pollen der Pflanze wie auch einzelne Pflanzenbestandteile gelten als hoch allergen. Insofern appelliert die Gemeindeverwaltung an die Bevölkerung dabei mitzuhelfen, die Ansiedlung der Pflanze einzudämmen.

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Eindämmung durch Entfernung

Um mögliche allergische Reaktionen der Haut und der Atemwege zu vermeiden, muss die Pflanze mit ausreichend langen, dichten Handschuhen angefasst werden. Bei großflächigen Bekämpfungsaktionen wird zudem Augen- und Atemschutz dringend empfohlen (Mähfahrzeuge mit Kabinen, deren Luft mindestens über ein Grobstaubfilter gefiltert wird, Atemschutzmaske FFP1 u. ä.). Es empfiehlt sich auch Kleidung mit langen Ärmeln und Hosenbeinen bei der Arbeit zu tragen.

Ambrosia-Pflanzen sollten möglichst einschließlich der Wurzeln vor der Blüte herausgezogen werden. Ist dies bei großen Beständen nicht möglich, muss die Pflanze – ganz gleich in welcher Wachstumsphase sie sich befindet – möglichst tief abgemäht werden. Dafür kann ein sog. Freischneider sehr hilfreich sein. Da die Pflanze nach der Mahd meist wieder nachwächst, ist das Mähen zu wiederholen. Weibliche Blüten sollten möglichst nicht zur Samenreife (im Herbst) gelangen. Ein Auskeimen von vorhandenen Samen sollte verhindert werden. Der Erfolg der Maßnahmen ist unbedingt zu kontrollieren, gegebenenfalls ist eine weitere Bekämpfungsmaßnahme vorzunehmen.

In Tüten im Hausmüll entsorgen

Ausgerissene Ambrosiapflanzen müssen  in verschlossenen Plastiktüten und über den Hausmüll – nicht als Grüngut, Kompost oder Biomüll! – entsorgt werden. Asthmatiker, Menschen mit Heuschnupfen oder Neurodermitis, Atopiker, die zu Allergien neigen, und Menschen mit Allergien gegen bestimmte Bestandteile von Ambrosia, wie z.B. Sesquiterpenlactone (auch von Kamille und Ringelblume bekannt) sollten sich nicht an großflächigen Bekämpfungsaktionen beteiligen.

Größere Vorkommen des Gewächses (mehr als 100 Pflanzen) sollten außerdem der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL, Institut für Pflanzenschutz, Hr. Thyssen, Lange Point 10, 85354 Freising, Telefax 08161-71 5741, E-Mail Pflanzenschutz@LfL.bayern.de) gemeldet werden. Informationen erhalten Sie auch beim Landratsamt Freising, Sachgebiet 42 Naturschutz, Landesplanung, Landshuter Str. 31, 85356 Freising, Frau Aigner, Tel.: 08161/600-428, E-Mail: anja.aigner@kreis-fs.de

Bitte um aktive Mithilfe

Um der unkontrollierten Ausbreitung der Pflanzen entgegen zu wirken, wird um aktive Mithilfe gebeten. Mit folgenden Maßnahmen kann die großflächige Verbreitung von Ambrosia eingedämmt werden:

  • Erkannte Ambrosiapflanzen entfernen
  • Nur Vogelfutter ohne Ambrosiasamen verwenden.
  • Vogelfütterungsplätze auf gekeimte Ambrosiapflanzen kontrollieren und Jungpflanzen entfernen.
  • Flächen mit zerstörter Vegetationsdecke sowie Randstreifen und Böschungen an Wegen und Straßen besonders auf Ambrosia kontrollieren und vorhandene Pflanzen richtig entfernen.
  • Gestörte Flächen möglichst schnell wieder einebnen, begrünen und kontrollieren.
  • Landwirtschaftliche Kulturen, in denen Ambrosiapflanzen vorkommen, nicht zur Gewinnung von Saatgut und Vogelfutter nutzen.

Weitere Informationen finden Sie im Internet

Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (https://www.stmgp.bayern.de/vorsorge/umwelteinwirkungen/ambrosia-bekaempfung/)

Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (http://www.lfl.bayern.de/ips/unkraut/027800/)

Allgemein

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