Der Traum von einer Tennishalle ist für den VfB erst einmal geplatzt: Die Kommunalaufsicht im Landratsamt hat die Bürgerschaftszusage der Kommune von gut 875.000 Euro nicht genehmigt. Einen Plan B hat der größte Sportverein der Kommune mit gut 2000 Mitgliedern (noch) nicht.
Für den Neubau der 3-fach Halle mit Sandbelag waren zuletzt Kosten von 2,75 Mio. € veranschlagt. Das 2000 Quadratmeter große Grundstück hätte die Kommune dem VfB zu günstigen Konditionen in Erbpacht gestellt. Der Gemeinderat hatte im Mai 2022 eingewilligt, ein Drittel der Investitionskosten zu bezuschussen. Außerdem gab’s eine Kreditzusage über 1,25 Mio. € und eine Ausfallbürgschaft für das Bankdarlehen, das der Verein zur Finanzierung aufnimmt. Die Bürgerschaftssumme war im Dezember von 500.000 auf 876.000 Euro aufgestockt worden, da aufgrund gestiegener Baukosten mehr Geld für die Zwischenfinanzierung der Mehrwertsteuer benötigt wurde. Da hatten bereits die Kämmerei und Wolfgang Reiland (Einigkeit), Vorsitzender im Rechnungsprüfungsausschuss, vor dem wirtschaftlichen Risiko gewarnt: „Es ist alles viel zu sehr auf Kante genäht“, so Reiland. Die Bürgschaftszusage hat die Kommunalaufsicht in Freising nun nicht genehmigt.
Landratsamt Freising: Bonitätsprüfung mit negativem Ergebnis
Denn, so heißt es aus Freising, bei Bürgschaften sei Vorsicht und Zurückhaltung geboten „besonders in Fällen, in denen eine dingliche Sicherung nicht vorliegt.“ Die Aufsichtsbehörde führt dazu weiter aus, dass die Bonität des Kreditnehmers eine Inanspruchnahme der bürgenden Gemeinde nicht erwarten lassen dürfe. Nach Prüfung der Jahresabschlüsse des Vereins, der Finanzierungstruktur der Tennishalle mit einer Zinsbelastung von 80.000 Euro in den ersten Jahren, den im Businessplan enthaltenen Prognosen und den kommunalen Haushaltsplanungen lehnt das Landratsamt die kommunale Bürgschaft ab.
„Wir dürfen die Bürgschaft nicht gewähren. Die Gefahr ist zu groß, dass der VfB die Belastung und Folgekosten nicht stemmen kann“, so Bürgermeister Josef Niedermair (CSU). Sportreferent Markus Streitberger (FW) sprach von „dem einzig richtigen Weg jetzt.“ Er teilt mit dem Rathauschef allerdings die Hoffnung, dass der VfB die Tennishalle dergestalt umplanen kann, „dass sie finanzierbar wird.“
VfB sucht nach neuen Lösungsansätzen
„Wir sind auf Lösungssuche“ sagte Michaela Reitmeyer auf Nachfrage. Die Gemeinderätin (FW), Schatzmeisterin und dritte Vorsitzende des VfB bedauert, dass das Vorhaben nicht wie geplant umsetzbar ist: „Wir haben drei Jahre Zeit und Arbeit investiert. Das ist wirklich sehr schade.“ Für die Entscheidung von Landratsamt und Kommune äußerte sie aber Verständnis: „Die Behörden mussten so entscheiden.“ Nun suchen Vorstand und Tennisabteilung nach neuen Lösungsansätzen. Eine Option wäre, die Halle kleiner zu bauen. Oder auf Leichtbauweise umzusteigen. „Wir wollen nicht alle Hoffnungen begraben. Aber im Moment stehen noch zu viele Fragezeichen im Raum.“