Streetworker gesucht

Fachkräftemangel: Hallbergmoos sucht Schulterschluss mit Landkreis und Nachbarkommunen

© Eva Oestereich

Die Gemeinde Hallbergmoos will die aufsuchende Jugendarbeit stärken. Der Gemeinderat befürwortete einstimmig einen dahingehenden Antrag der Grünen: Er zielt darauf ab, die im Stellenplan vorhandene, aber seit geraumer Zeit unbesetzte Streetworker-Stelle für aufsuchende Jugendarbeit/Streetwork nicht mehr mit einer Person zu besetzen. Stattdessen sucht man Lösungen über einen externen Anbieter, eine interkommunale Zusammenarbeit oder mit dem Kreisjugendring (KJR) Freising.

Präventiv tätig werden

Auslöser für den Antrag war, wie Sabina Brosch (Grüne) sagte, der zunehmende Vandalismus und Sprayer-Aktivitäten: „Da müssen wir präventiv tätig werden und nicht mit der Ordnungsmacht reinmarschieren.“ Brosch verwies auch auf Gespräche mit dem Geschäftsführer des Jugendwerks Birkeneck, der für die Nach-Corona-Zeit mit wachsenden Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen rechnet. Dies bestätigen auch Beobachtungen von Michaela Reitmeyer (FW) im Sportpark, wo Alkohol („Ich rede nicht von Weinschorle“) vermehrt „im Spiel“ ist: „Die Jugend verdient mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung.“

Bisher steht Sozialarbeiterin Petra Michels ziemlich alleine da: Sie kann sich in ihrer Arbeitszeit (1/2 Stelle) hauptsächlich der Seniorenarbeit widmen. Streetwork fällt nicht in ihren Aufgabenbereich. Derzeit betreue die Sozialarbeit dennoch fünf junge Menschen, die Älteste gerade mal 22 Jahre alt. Die Problemstellungen reichen von Sucht, Wohnungslosigkeit bis zu Überschuldung und Straffälligkeit. „Der Bedarf ist aber definitiv da“, unterstrich Michels.

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Jugendreferent Damian Edfelder hat im Landkreis schon mal seine Fühler ausgestreckt: Er weiß, dass Streetworker schwer zu finden sind. Die Rückmeldungen, dies bestätigte auch Michael Kirmayer (Leiter der Abteilung für Sicherheit, Ordnung, Bildung und Soziales) seien eher spärlich. Bürgermeister Josef Niedermair (CSU) hat auch in Neufahrn nachgefragt: Dort hat man zwei Streetworkerinnen, kann sie aber mangels Kapazitäten nicht mit Hallbergmoos „teilen“. Deshalb, so der Tenor im Rat, bemüht man sich nun um den Schulterschluss und neue Ansätze mit Landkreis und Kommunen.

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