Staus zu Stoßzeiten: Das soll bald der Vergangenheit angehören. Die Gemeinde baut nun zur Verkehrsentlastung einen Kreisverkehr im Munich Airport Businesspark. Beim Spatenstich am vergangenen Montag unterstrichen die Verantwortlichen Wichtigkeit der Baumaßnahme – für Berufspendler ins Gewerbegebiet und künftige Nutzer der Surftown MUC.
Auf 15.000 Fahrzeuge ausgelegt
Im Juli 2019 hatte die Kommune ein Verkehrsgutachten erstellen lassen. Weil, wie Bürgermeister Josef Niedermair aufzeigte, Staus im Berufsverkehr damals schon an der Tagesordnung waren. „Und“, wie er hinzufügte, man zu diesem Zeitpunkt „die Welle schon im Auge hatte.“ Die Surftown MUC, die größte Surfanlage Europas, soll im Frühjahr 2023 in Betrieb gehen. Der Empfehlung der Verkehrsplaner folgend nahm die Kommune die Planungen für einen Kreisverkehr auf. Die Gelder – rund 1 Million Euro – wurden 2020 freigegeben. Der Kreisel hat einen Durchmesser von 30 Quadratmetern, 5,40 Meter Fahrbahnbreite und ist auf ca. 15.000 Fahrzeuge täglich ausgelegt.
Den Verkehr rechtzeitig in Ordnung bringen
„Wir wollen es anders machen als der Flughafen. Wir wollen den Straßenverkehr in Ordnung bringen, bevor der Surfpark gebaut wird“, unterstrich der Bürgermeister. Nach dem überraschenden Tod von Bürgermeister Harald Reents im Dezember vergangenen Jahres hatte Josef Fischer (3. Bürgermeister) die Federführung übernommen – und behalten: „Er hat viele Gespräche geführt, die Beteiligten an einen Tisch gebracht und es hervorragend gemacht“, dankte Niedermair seinem Stellvertreter.
Schwieriger Knotenpunkt
Die Planungsschritte, so Fischer, habe man in dem Wissen in Angriff genommen, „hier einen schwierigen Knotenpunkt mit hohem Verkehrsaufkommen zu haben.“ Hinzu kamen ein Planerwechsel, aufwändige Spartenarbeiten und Grunderwerbsverhandlungen. Fischer äußerte sich angesichts des guten Miteinanders von Planer Ergun Dost und dem Bauunternehmen Schulz zuversichtlich, den anvisierten Zeitplan wird einhalten können.
„Wichtig ist, den Verkehrsfluss ins Gewerbegebiet aufrecht zu erhalten“, unterstrich Fischer. Bis Jahresende soll die Baumaßnahme abgeschlossen sein. Glücklich ist man im Rathaus darüber, dass die ortsansässige Firma Schulz bei der öffentlichen Ausschreibung zum Zuge kam – und quasi „vom Bürofenster einen ständigen Blick“ auf die Baustelle hat.
Günstiger Zeitpunkt
Der Zeitraum für die Bauarbeiten ist aktuell günstig, betonte Fischer. „Weil viele MABP-Beschäftigte noch im Homeoffice, so dass wir die großen Verkehrsströme derzeit nicht haben“. Drei Monate Bauzeit sind geplant. In der Hauptbauphase wird die Ludwigstraße voraussichtlich im September und Oktober komplett gesperrt. Die Lilienthalstraße wird über den gesamten Zeitraum als Sackgasse von der Zeppelinstraße her befahrbar sei. Die Umleitung läuft über Zeppelinstraße und Am Söldnermoos von und zur Dornierstraße. Es werden provisorische Ampeln aufgestellt.
Stresstest für Ampel an der Dornierstraße
Dies wiederum ist zugleich, wie Niedermair erläuterte, ein Stresstest: „Wir werden dabei auch Erkenntnisse bekommen, ob sich eine Ampellösung an der Dornierstraße bewährt. Freilich kann man die Ergebnisse nur eingeschränkt heranziehen, weil der Verkehr zum Flughafen derzeit nicht so hoch wie gewohnt.“ Bekanntlich sehen die Pläne des Staatlichen Bauamts für die Einmündung der Dornierstraße in die B 301 die Einrichtung einer Ampel vor. Die Gemeinde sähe dort lieber Bypässe.