Das „Menü“, das Architekt David Meuer nun dem Gemeinderat auftischte, traf nicht zwar nicht den Geschmack eines Jeden. Doch die mit einer Portion Humor garnierte „Sushi-Auswahl“ zeigte doch recht anschaulich, wie weit die Fraktionen mit ihren „Bestellungen“ voneinander entfernt sind. Die Gemeindeverwaltung „mixte“ daraus eine mehrheitsfähige Konsenslösung.
Seit fünf Jahren tüftelt man am Rathausumbau – mit einigen Auf und Abs in punkto Kosten. Zuletzt kalkulierte man mit 3,25 Mio. € für Umbau und Sanierung. Von zusätzlichen Maßnahmen für 1,3 Mio. €, die der Bauausschuss befürwortet hatte, nahm der Gemeinderat nach Beratungen in der Klausurtagung Abstand.
Rotstift angesetzt
Die Fraktionen waren nun gebeten worden, ihre favorisierten Maßnahmen und Einsparpotentiale zu benennen. Das „opulenteste“ Menü hatte die CSU (3,8 Mio. €) „bestellt“. Die Einigkeit wollte 3,1 Mio. € ausgeben, die Freien Wähler 2,2 Mio. € und die Grünen 2 Mio. €. Die mit 1,3 Mio. € kostengünstigste Variante hatte die SPD aufgezeigt.
Die Verwaltung hatte aus allen Vorschlägen einen mehrheitsfähigen Mix zusammengestellt – für 2,5 Mio. €. Darin enthalten: Büroerweiterungen, der Umbau des Bürgerbüros, der Einbau eines Müllraums, die Ertüchtigung der Brandschutzklappen, der Rückbau eines Wandhydranten und die Brandschutzsanierung der Schächte.
Stefan Kronner (SPD) sprach von einem „stimmigen Gesamtkonzept“, will aber die gestrichenen Maßnahmen möglichst „bald“ – möglichst binnen drei bis fünf Jahren – nachziehen. Der Architekt warnte: „Alles andere als das Vollpaket wirft uns zwei Schritte zurück.“ Er rechnet mit einem Vierteljahr Verzögerung und einem Baubeginn frühestens im Herbst 2021. Stefan Rentz (CSU) machte darauf aufmerksam, dass nachträgliche Maßnahmen „Nochmal-Kosten“ zur Folge haben.
Verzicht auf Klimatisierung
Vorerst verzichten wird man auf eine Gebäudekühlung (ca. 1 Mio. €), die CSU-Sprecher Christian Krätschmer als „Muss“ bezeichnete. Für Thomas Henning (FW) ist diese Variante allerdings zu teuer und wartungsintensiv: „Das braucht man vielleicht acht bis neun Wochen im Jahr. Das ist den Bürgern nicht vermittelbar.“ Das „CSU-Menü“ fand letztlich keine Mehrheit (9:14).
Man folgte dem Verwaltungsvorschlag (2,5 Mio. €) – ergänzt um einige Maßnahmen zur Verbesserung der Barrierefreiheit (44.000 Euro), ein Vorschlag von Christiane Oldenburg-Balden (SPD). Auch dem von den FW gewünschten Wärmedammverbundsystem (mit integriertem WLAN) wurde zugestimmt.