Schafen ging’s an die Wolle

Deutscher Meister im Schafscheren Julian Karl befreite die Schulschafe von ihrem Wintermantel

Die Wolle ist ab: Die Schulschafe sind starkklar für das Frühjahr. © Eva Oestereich

Die Schulschafe sind ihren „Wintermantel“ los: Dick und schwer hing die Wolle zuletzt an den alpinen Steinschafen – bis Schafscherer Julian Karl sie nun davon befreite.

Der 22-jährige aus Traunstein versteht sein Handwerk: Er wurde im vergangenen Jahr Deutscher Meister im Schafscheren (Mittelklasse). Gelernt hat er es eher zufällig: Bei einem Work & Travel-Aufenthalt in Neuseeland kam er mit Schafen in Berührung – und lernte die Arbeit von echten Profis.

„Wenn man einmal damit anfängt, hört man nicht mehr damit auf“, sagt der gelernte Zimmerer über seine Passion. Und auch seine Reiseleidenschaft ist geblieben: Als mobiler Schafschere ist er in ganz Deutschland unterwegs. Die „Schulschafe“ kennt er schon länger – und sie ihn. Von Aufregung war dank Julian Karls ruhiger und sensibler Art, mit den Tieren umzugehen, keine Spur.

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Spannend zu beobachten: so ganz ohne das dicke Fell, konnte sich die Tiere gewissermaßen nicht mehr riechen – und mussten ihre Rangordnung neu ausfechten. Auf die Frage der Zaungäste, ob die Tiere jetzt nicht frieren, entgegnete Klingner: „Nein, weil sie ja einen geschützten Unterstand haben und als alpine Schafrasse ganz andere Temperaturen gewohnt sind.“ Und der Frühling und wärmere Temperaturen halten ja gerade Einzug.

Spinnen lernen
Sieben große Säcke Wolle hat Roya Klingner nach der Schur eingesammelt. Die werden natürlich verarbeitet. Die Leiterin der offenen Ganztagsschule hat eigens Spinnen gelernt – eine Handarbeit, die allmählich ausstirbt. Ihr Können und Wissen gibt Klingner regelmäßig weiter: die nächsten Workshops finden am 25. März, 15. April und 20. Mai statt. Wo? Natürlich im Schafhof in Freising. Beginn: 14 Uhr (Cafe Botanika). Einfach vorbeikommen!

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