Sanierung der Hauptstraße (FS 12) beginnt Mitte März

Landratsamt und Kommune informierten Anwohner

Vertreter von Kommune und Landratsamt Freising informierten die Anwohner über die geplanten Arbeiten an der Ortsdurchfahrt in Goldach (Gemeinde Hallbergmoos). © Eva Oestereich

Mitte März soll es losgehen: Der Ausbau der Hauptstraße (Kreisstraße FS 12) in Goldach (Gemeinde Hallbergmoos). Zeitgleich erneuert die Gemeinde die Geh- und Radwege entlang der Ortsdurchfahrt. Wie die Bauarbeiten ablaufen werden und mit welchen Einschränkungen zu rechnen ist, darüber informierten nun Vertreter von Landratsamt und Kommune.

1600 Anwohner waren zu dem Infoabend im Gemeindesaal eingeladen, 160 sind gekommen. „Wir wollen mit ihnen reden und aufzeigen, was auf sie zukommt. Das ist für mich Chefsache“, schickte Bürgermeister Josef Niedermair voraus. Er fügte hinzu: „Es wird Einschränkungen geben. Aber wir tun etwas Gutes fürs Allgemeinwohl und wollen niemanden drangsalieren. Die Straße wird für die nächsten hundert Jahre hergerichtet. Da dürfen wir nichts verpassen,“ warb der Bürgermeister um Verständnis. Auch Andreas Kämper, Leiter des Tiefbaus im Landratsamt Freising, unterstrich: „Der Dialog ist uns wichtig.“

Was ist geplant? Von Mitte März bis Dezember baut der Landkreis die Fahrbahn zwischen der Neuwirt-Kreuzung (Freisinger Straße / Hauptstraße) und der Landkreisgrenze. Ziel sei es, so Karsten Weiß (verantwortlicher Ingenieur der Firma BBI), die Verkehrsqualität, Sicherheit und Entwässerung zu verbessern. An der Straßenbreite (6,50 Meter) wird sich nichts ändern. Die bestehenden Busbuchten (Schönstraße, Erlenweg, Lindenweg) werden aufgelöst. An der Einmündung des Birkenwegs entsteht eine neue Linksabbiegespur. Weil zwei Ampeln relativ nah beieinanderstehen, wird man die Lichtzeichenanlage an der Schönstraße in Richtung Bushaltestelle und Nachbarschaftshilfe verlegen.

- Anzeige -

Von der Neuwirt-Kreuzung bis zur Landkreisgrenze nach Erding wird die Hauptstraße in Goldach (Kreisstraße FS 12) grundlegend saniert. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich von Mitte März bis Dezember 2023 dauern. © Eva Oestereich

Ausbau in vier Abschnitten

Die Maßnahme ist in vier Bauabschnitte unterteilt. Begonnen wird Mitte März mit dem Bau eines Kreisverkehrs (inklusive 3 Fußgängerinseln) an der Neuwirt-Kreuzung (Freisinger Straße) und der Fahrbahnsanierung im angrenzenden Bereich bis zum Goldachmarkt. Von Juni bis August ist dann der Abschnitt zwischen Goldachmarkt und Feuerwache dran. Bis Oktober folgt das Teilstück bis zum Erlenweg und schließlich bis Dezember das letzte Teilstück bis zur Landkreisgrenze. So der aktuelle Zeitplan. Auf der Baustelle gearbeitet werden soll von 6 bis 22 Uhr.

Der Durchgangsverkehr wird großräumig über die B 301, die Nordumfahrung, Schwaig, Oberding und Notzing nach Erding umgeleitet. Die Beschilderung wird, so die Vertreter des Landratsamts, rechtzeitig aufgestellt. Die geänderten Busfahrpläne und Anwohnerumfahrungen werden noch separat veröffentlicht. Während der Bauzeit, dies unterstrich der Planer, werden die jeweiligen Abschnitte „begehbar“ bleiben. Die Hausmüll-Tonnen der Anwohner bringt die Baufirma zu den Abholstellen. Um die Staubentwicklung  einzudämmen, wird man die Baustelle bei Bedarf wässern.

Kommune saniert Geh- und Radwege

Im Zuge der Baumaßnahme erneuert und verbreitet die Kommune die schmalen Bürgersteige durchgängig auf zwei Meter Breite. „Die Hauptstraße wurde bereits vermessen. Dabei hat sich herausgestellt, dass mitunter Zäune von Anliegern auf Gemeindegrund stehen. Das wird im Zuge der Gehwegarbeiten korrigiert werden“, erläuterte der Rathauschef die Situation. Der Bürgermeister bot an, mit jedem Eigentümer, bei dem ein Zaun versetzt werden muss, persönlich zu sprechen. Ziel sei es, möglichst einvernehmliche Lösungen zu finden.

Anwohner fordern engmaschige Kontrollen

Es war eine ausführliche Diskussion, die die Verantwortlichen aus Rathaus und Landratsamt mit den Anwohnern führten. Ihre Wünsche und Sorgen formulierten die Betroffenen sachlich, aber deutlich. Die ungehinderte Zufahrt zu den Geschäften, der Logopädiepraxis und der Apotheke muss, so die dringlich und mehrfach geäußerte Bitte, sichergestellt sein. Anwohner werden ihre Grundstücke die meiste Zeit über erreichen. „Wir werden versuchen, die Zufahrten freizuhalten. Aber an einzelnen Tagen, etwa bei Asphaltarbeiten, wird das nicht möglich sein,“ warb Weiß um Verständnis. Und auch Menschen mit einem „echten Anliegen“, also auch die Kunden von Goldachmarkt, Apotheke, Gasthof oder Hotel dürfen passieren.

Mehrfach gefordert wurden engmaschige Kontrollen durch Polizei und Ordnungsamt – speziell auf den innerörtlichen Ausweichrouten: Die Sperrungen 2017 und 2022 hätten gezeigt, dass sich der Verkehr „illegal“ abseits der offiziellen Umleitungsstrecke, Wege durch die Wohnstraßen sucht. Da müsse kontrolliert und Verstöße streng geahndet werden, so der Tenor. Eindrücklich schilderte eine Anwohnerin der Straße „Am Bach“ ihre Erfahrungen aus dem letzten Jahr, als die Goldachbrücke saniert wurde: „Da sind die 40-Tonner bei uns nur so durchgedonnert.“ Weil Straße und Kurvenradius für Lkws nicht geeignet sind, seien etliche bei ihr am Zaun „hängengeblieben“: „Ich habe sechs Schäden gehabt. Das lohnt es sich jetzt gar nicht, die zu richten.“

Die Behördenvertreter wollen sich mit der Polizei abstimmen und die neue, kommunale Verkehrsüberwachung einbinden, hieß es. Ferner will man die Durchfahrt auf max. 3,5-Tonnen beschränken. Kämper (LRA) versicherte, dass bei alle gängigen Navigationssystem die Sperrung angemeldet werde. Ein Anwesender machte darauf aufmerksam, dass die S-Kurve nahe der Moschee, ein neuralgischer Punkt sein könnte. Insbesondere, wenn freitags die Fahrzeuge der Moschee-Besucher dicht an dicht parken.

Ampelverlegung nahe der Goldacher Kirche: Geteiltes Echo

Zur Verlegung der Ampel an der Schönstraße gab es ein geteiltes Echo: „Da wird eine Ampel verlegt, die genau an der richtigen Stelle steht“, hieß es einerseits. Sie werde von Kirchgängern und Schulkindern häufig genutzt. Anderseits bringt eine Versetzung die Anlage Nähe zur Nachbarschaftshilfe, zum Bushalt und später einmal zur zweiten Grundschule. Für einen Fahrradschutzstreifen auf der Straße, so hieß es auf eine weitere Frage, reicht die Fahrbahnbreite nicht. Ein Tempo-30-Limit scheidet aus, weil dies auf einer „qualifizierten Straße“ rechtlich nicht möglich ist, so Kämper.

Gesellschaft, Topnews

Dieser Artikel erscheint in der Ausgabe:

- Anzeige -
Die jüngsten Ausgaben

Beitrags Archive

Neueste Artikel
- Anzeige -

Das könnte Sie interessieren

Zu früh gefreut

Wegen eines Fehlers bei der Auswertung werden Fantastic 4 nachträglich zum Sieger des 11. Indoor Cups gekürt

Das Neueste aus Hallbergmoos

Weitere Artikel