„Bobby verzweifelt gesucht!“ Ein bewegender Hilferuf hat uns erreicht: Bobby, ein elf Monate alter Perser-Kater, war ausgebüxt – und der halbe Ort half mit, den kleinen Streuner zu finden. Überglücklich konnte die Familie von Alexandra W. ihr jüngstes Familienmitglied nun wieder in die Arme schließen. Reichlich mitgenommen zwar, aber der kleine Ausreißer ist mittlerweile über den Berg.
Erster Ausflug endet beinahe tödlich
„Wir waren verzweifelt, haben nicht mehr geschlafen und gegessen“, erzählt uns Katzen-Mutter Alexandra W. von jenen Tagen als die junge neugierige Katze ihren ersten Ausflug beinahe mit dem Leben bezahlt hätte. Am 13. Juni, einem heißen Sommertag, war die Familie gerade dabei, ihren Garten im Ortsteil Goldach „katzensicher“ zu machen. Denn alle drei Katzen der Familie sind reine Hauskatzen, keine Freigänger.
Wegen Unwetter in Schockstarre
„Es hat nur noch ein Zaunelement gefehlt“, berichtet die Halterin. Während die anderen beiden Stubentiger gerade gefüttert wurden, entdeckte Bobby, dass die Terrassentüre – wohl hitzebedingt – aufgesprungen war und machte sich davon.
Was dann passiert, reimt sich Alexandra W. so zusammen: „Bobby hat sich vermutlich in der Nachbarschaft umgeschaut und nicht mehr nach Hause gefunden. Reine Wohnungskatzen sind relativ orientierungslos. Das Fatale war dann das Unwetter am Abend. “
Bobby, so vermutet die Katzenbesiterin, hat sich „in Schockstarre“ verkrochen. Während der halbe Ort schon nach ihm suchte. Denn in der Zwischenzeit hatte die Familie alle Hebel in Bewegung gesetzt, um den vermissten Stubentiger zu finden. Alexandra W., ihr Lebensgefährte und die beiden Söhne durchkämmten unentwegt die Gegend.
Die Familie postete über die sozialen Medien die Vermisstenanzeigen, machte Aushänge in Parks, Geschäften, Tankstellen und Apotheken. Auch über Mundpropaganda verbreitete sich der Hilferuf wie ein Lauffeuer – und setzte eine riesige Welle der Hilfsbereitschaft in Gang: Nachbarn, Freunde und Fremde machten sich auf die Suche. „Es haben uns so viele Menschen unterstützt. Wir sind froh und dankbar, dass wir in einer so tollen Gemeinde wohnen“, sagt die Katzenhalterin.
Zusammengekauert unter der Hecke
Die Rettung für Bobby kam buchstäblich in letzter Sekunde: Am Dienstag, drei Tage nach seinem Verschwinden, entdeckte eine Nachbarin den vermissten kleinen Kater etwa 450 Meter von seinem Zuhause entfernt – zusammengekauert unter einer Hecke: Verängstigt, tropfnass und von Maden befallen. Eine weitere Nacht im Freien hätte der Kater wohl nicht überlebt.
Die Nachbarin rief sofort Tierärztin Ilga Küster zu Hilfe, die den kleinen Patienten in ihre Obhut nahm. „Sie hat zwei Stunden lang um sein Leben gekämpft“, berichte Alexandra W. über die dramatischen Ereignisse. Drei Minuten nachdem sie von der Tierärztin informiert wurde, stand sie selbst in der Praxis. „Ich war gerade mit dem Fahrrad auf der Suche nach ihm und ganz in der Nähe.“
Bobby ist über dem Berg
Doch immer noch hieß es Hoffen und Bangen: Denn Bobbys Zustand war kritisch. Er war komplett unterkühlt, sein Kreislauf instabil, die Maden haben ihm zugesetzt. Doch der kleine Kämpfer überstand die erste Nacht, auf die es in solchen Fällen ankommt. Und nun befindet er sich auf dem Weg der Besserung. Er muss noch eine Halskrause tragen, bekommt ein Antibiotikum. „Er ist noch sehr erschöpft und schläft viel. Aber er schnurrt schon wieder“, lässt uns die glückliche Katzenhalterin wissen. Diese Nachricht wird sicherlich alle freuen, die mit Bobby und seiner Familie gebangt haben.