Im Verbund mit der Nordallianz will die Gemeinde Hallbergmoos (Landkreis Freising) dem Carsharing-Anbieter MILES Mobility den Weg ebnen. Der Gemeinderat tut sich allerdings noch ein wenig schwer, Parkplätze im Ortskern zur Verfügung zu stellen.
Die Geschäftsstelle der Nordallianz hatte jüngst bei der Firma MILES Mobility GmbH nachgefragt, ob sich diese eine Erweiterung des Geschäftsgebietes auf Hallbergmoos vorstellen könnte. Das in Berlin gegründete Carsharing-Unternehmen hat grundsätzlich Interesse bekundet. Man kennt es aus vielen deutschen Großstädten, darunter München. Von vielen Menschen wird das Angebot als eine preisgünstige und umweltfreundliche Alternative zum eigenen Auto wahrgenommen.
Allerdings, so der Anbieter, sei es aufwendig und teuer ist, Fahrzeuge täglich aus den Umlandgemeinden abzuholen oder umzuparken. Daher bat man darum entweder zeitlich unbeschränkte Gebiete anzubinden. Oder aber Ausnahmegenehmigungen von den zeitlichen Parkbeschränkungen (maximal 24 Stunden) zu erteilen, wie es sie in Hallbergmoos flächendeckend gibt. Die Nachbargemeinde Neufahrn bietet schon seit Herbst 2023 dem Carsharing-Unternehmen kostenlose Parkplätze ohne zeitliche Beschränkungen an.
„Hochinteressantes Angebot“
„Das ist hochinteressant. Auch für die ‚Welle‘. Wir könnten an der Messerschmittstraße und auf dem Surftown-Parkplatz Stellplätze ausweisen. Ich würd’s gerne probieren“, so Bürgermeister Josef Niedermair (CSU). Das passende Verkehrsschild hatte Robert Wäger (Grüne) zur Veranschaulichung ausgedruckt. Es erlaubt Sharing-Fahrzeugen – egal welchen Anbieters – dort zu parken.
Hoher Parkdruck in Hallbergmoos
Das Bauamt warnte unterdessen: Würde man Leihfahrzeugen per Ausnahmegenehmigung eine unbegrenzte Parkdauer einräumen, würde dies wohl bei der Bevölkerung und Beschäftigten auf Unverständnis stoßen. Zumal im Ort hoher Parkdruck bestehe. Außerdem hegt das Bauamt die Befürchtung, dass Kunden mit den Leihwägen auf ihrem Weg zum Flughafen nur bis nach Hallbergmoos fahren, „um sich die 10 Euro Einfahrtgebühr am Flughafen zu sparen.“ Die Parkzeitbeschränkungen wurden in Hallbergmoos u.a. eingeführt, um sogenannte „Flughafen-Parker“ fernzuhalten.
Mobilitätswende vorantreiben
„Bei den Bürgern sind wir restriktiv, nun sollen wir kommerziellen Anbieter wir uneingeschränktes Parken erlauben? Mir fehlt da das Verständnis und ein konkreter Antrag“, äußerte sich Wolfgang Reiland skeptisch. Thomas Henning (FW) steht dem Angebot indes aufgeschlossen gegenüber: „Wir wollen doch die Mobilitätswende. Wir sollten Stellplätze dafür ausweisen.“ Die Fraktionen sind nun aufgefordert, geeignete Parkplätze im gesamten Ortsgebiet vorzuschlagen. Grundsätzlich steht man einer Probephase (bis 31.12.2025) mehrheitlich aufgeschlossen gegenüber. Im Anschluss will man anhand der Leihstatistik das Projekt neu bewerten.