Da haben die Burschen aus Niederding (Landkreis Erding) einmal nicht richtig aufgepasst – und schon ist der Maibaum weg! Der Burschenverein Goldach hat ihnen das gute Stück in einer Nacht- und Nebelaktion geklaut. Über den gelungenen Coup freuen sich Burschen-Chef Niklas Weltmaier und seine 30 Helfer diebisch.
Die Goldacher Burschen haben die „Operation Toter Fisch“ akribisch und von langer Hand geplant. „Ein Spähtrupp hat die Lage vor Ort über einen längeren Zeitraum ausgekundschaftet“, berichtet Weltmaier. Der Goldacher Burschenverein hat sich eigens noch die passenden Utensilien, darunter sogar ein Nachtsichtgerät, zugelegt.
Am Donnerstag (20. April) hatte um zwei Uhr morgens dann die Stunde geschlagen: Gut 30 Mann machten sich auf den Weg nach Niederding und warteten auf das Signal des Spähtrupps zum Zugriff. Die Aufgaben waren zuvor verteilt worden: „Jeder wusste genau, wo er hinlangen muss“, so Weltmaier. Und so war der Kraftakt eine Sache von wenigen Minuten.
Die Niederdinger Maibaumwache der Landjugend und Schützen konnte nichts dagegen ausrichten. Bis die Wache überhaupt bemerkte, was vor sich ging, war der Baum schon aufgeladen und rollte auf einem Anhänger vom Hof.
Eine Schrecksekunde hatten die Goldacher Burschen zuvor allerdings noch zu überstehen: „Der Postbote kam auf den Hof und hat uns vermutlich alle gesehen. Er grüßte freundlich und fuhr arglos weiter.“
Die spitzbübische Freude kennt beim Goldacher Burschenverein nun keine Grenzen: „A bisserl kloa is er ja scho. Bestimmt sechs Meter kürzer als unser eigener, 33 Meter langer Maibaum“, scherzt der Goldacher Burschen-Chef. Und wie geht’s weiter? „Wir gehen jetzt in die Verhandlungen. Wenn nichts G’scheids dabei herauskommt, kriegt den Baum der Jürgen Pescolderung. Der macht dann wieder schöne Bänke daraus“, scherzt Weltmaier.