Mordsmäßiges Vergnügen

Moosbühne Graf Hallberg präsentiert 'Kaffee, Mord und Böfflamott'

Wunderbares Volksschauspiel präsentiert die Moosbühne aktuell im Hallbergmooser Gemeindesaal. © Eva Oestereich

„Kaffee, Mord und Böfflamott“: Das sind die Zutaten, aus denen die Moosbühne Graf Hallberg Theatergenuss vom Allerfeinsten zusammengefügt hat. Unter der Regie von Christine Wimmer ist es der Moosbühne Graf Hallberg einmal mehr gelungen, das Publikum zu begeistern – mit einer guten Portion bayerischer Gaunereien, einer ordentlichen Brise Humor und vielen starken Darstellern. Das Premierenpublikum hat sich köstlich amüsiert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg sind Genussmittel rar und auf dem Schwarzmarkt heiß begehrt. Der Schmuggel an der deutsch-österreichischen Grenze floriert, nicht zuletzt dank der Wirtin Theres (Karin Troidl), die die Grenzer gut verköstigt. Doch das ändert sich schlagartig, als ein Mord geschieht. Den bekommt das Publikum im ausverkauften Gemeindesaal in einem schwarz-weiß Kurzfilm auf der Leinwand präsentiert – ein spannender Einstieg ins Geschehen.

Dann wird’s amüsant: Mit Schmugglerchef Bene, der zwar sei G’spusi Zwetschgerl hat, aber noch ganz schön am Rockzipfel seiner Mutter Theres – die unverwechselbar lustige Karin Troidl – hängt. Mit seinen Kumpanen Gidi, dem sehr überzeugend von Jonas Karl dargestellten zartbesaiteten „Hosenbiesler“ unter den Schmugglern. Und mit Hansi, der so gerne als Cowboy das Lasso schwingt und am berühmten Böfflamot der Schluchtenwirtin – unter Szenenapplaus des Publikums – schwer zu kauen hat.

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Gast und Don Juan spielt undurchsichtige Rolle

Weil deren Hehler von der Bildfläche verschwunden ist, kommt der neue Gast und „Don Juan“ August Stolze mit dem gewöhnungsbedürftigen Dialekt (Harald Kindshofer) scheinbar wie gerufen.

Ganz stark: Zwetschgerl, Lilo und die liebeswütige Liesi

Ganz stark besetzt sind die weiblichen Rollen: Kati Eigner als Zwetschgerl, Sophia Troidl als Lilo, der Münchnerin auf der Suche nach einem mysteriösen blauen Bücherl des Mordopfers, und Christina Karl als kurzsichtige Näherin Liesi, die so viel unerfüllte Liebe in sich trägt: sie ist zum Brüllen komisch wie auch Markus Streitberger als Dorfpolizist Simmerl, der beim Showdown für sein „mutiges Platzmachen“ zugunsten einer freien Schussbahn jede Menge Lacher erntete. Am Ende tragen alle zusammen zur Lösung des Falls und zur Ergreifung des Übeltäters bei.

Beim Bühnenbild haben sich Sepp Troidl und sein Team selbst übertroffen. Die Witze von Urgestein Helle Wolter und der musikalische Ausflug der Schmuggler ins Publikum rundeten einen wunderbaren Theaterabend ab.  Ein unbedingtes Muss für Liebhaber bayerischen Volkstheaters. Wer hingeht, erfährt dann auch, was es mit dem Kinderwagen (siehe Titelbild) auf sich hat.

„Zettel“
Weitere Aufführungen:
Samstag, 5. April, 19.30 Uhr
Sonntag, 6. April, 18 Uhr
Freitag, 11. April, 19.30 Uhr
Samstag, 12. April, 19.30 Uhr
Gemeindesaal Hallbergmoos (Theresienstr. 6).
Restkarten (11 €) im Goldachmarkt, Papeterie und Abendkasse.
Alle Infos unter www.moosbuehne.de

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