Die Freude ist ihr deutlich anzumerken: „Das ist ja unglaublich! Das hatte ich ja schon völlig vergessen!“ Renate Sacher platzt beinahe vor Stolz. Wir treffen sie bei der Eröffnung der Kunstausstellung „Kunst am Zaun“. Die 58-Jährige hat gerade die Nachricht erhalten, dass sie den Wettbewerb zur künstlerischen Gestaltung der örtlichen Kreisverkehre gewonnen hat.
Vor einem halben Jahr hatte die Kommune unter dem Motto „Unsere Kreisverkehre sollen schöner werden“ zur Teilnahme aufgerufen. Nun stehen die Sieger fest: Neben Sacher überzeugten auch Irina Krätschmer und Renate Buchhauser die Jury mit ihren Entwürfen.
Surfer-Skulptur für die Ludwigstraße
Mit ihrem Konzept „Die Welle“ samt Surfern hat Renate Sacher den ersten Platz belegt. Die Skulptur soll am Kreisverkehr vor der Surftown in der Ludwigstraße/ Lillienthalstraße aufgestellt werden – ein naheliegender Standort. „Ich hab‘ zu meiner Tochter gesagt: Stell dir mal vor, wenn du später einmal ein Kind hast und du fährst dran vorbei, kannst du zu meinem Enkel sagen: Schau mal, das hat deine Oma entworfen!“, erzählt sie begeistert.
Bürgermeister Benjamin Henn freute sich über die große Beteiligung. Wie die Wellen und Surfer konkret umgesetzt werden, steht noch nicht fest. „Da gibt es verschiedene Möglichkeiten, aus Kunststoff oder leichtem Stahl. Bezahlbar muss es natürlich auch sein“, so Henn.
Gemeindewappen als Inspiration
Den zweiten Platz belegte Irina Krätschmer, die wie Sacher Mitglied im Arbeitskreis Kunst ist. Ihr Konzept greift Elemente des Gemeindewappens auf und soll am Kreisel Schweppermann-/ Schwaiger Straße realisiert werden. Die 43-Jährige erhält für ihren Entwurf 1000 Euro Preisgeld.
„Mei, i hob mi so gfreit“, sagte Sacher und herzt die zweite Preisträgerin. Für ihren Sieg erhält sie 1500 Euro. „Die Künstler haben sich so viel Mühe gemacht, da muss auch etwas an finanzieller Wertschätzung drin sein“, betont der Bürgermeister. Der dritte Preis (500 Euro) ging an Renate Buchhauser und ihre 14-jährige Enkelin Rebecca für ihren „Lebensbaum“. Für diesen Entwurf steht noch kein konkreter Standort fest.
In Zukunft werden die Kreisverkehre also nicht nur Verkehrsknotenpunkte sein, sondern auch kulturelle Akzente im Ortsbild setzen.