Kein Konfetti in der Luft

Das Trainer-Team der Narrhalla im Gespräch

Let's Dance: Die Show ist abgesagt, die Garde trainiert trotzdem weiter. © Beate Bodenschatz

„Wir sind alle sehr traurig, dass jetzt auch die diesjährige Faschingssaison bei uns nicht stattfinden kann. Alle Arbeit wieder mal umsonst“, so die drei Trainer der Großen Garde der Narrhalla-Hallbergmoos-Goldach Antje Techentin, Sanda Lackermeier und Martin Lederer. Nachdem auch 2022 kein Indoor-Fasching mit Auftritten der Narrhalla-Garde und der einstudierten Show stattfinden kann, trainiert man dennoch weiter.

„Wir haben bereits 2020 begonnen, die Wahnsinns-Show „World of Fantasy“ einzustudieren, haben das Training aber wieder eingestellt. Auch die geplante Zwischenshow konnte wir aus besagten Gründen nicht zeigen. Für die Faschingskampagne in diesem Jahr haben wir uns dann eine neue Show mit dem Namen ‚Dance again‘ einfallen lassen, die wir auch ohne ein Prinzenpaar aufführen wollten. An dieser Show haben wir dann bis weit in den Dezember gearbeitet und trainiert“, so Antje Techentin. „Da steckt viel Herzblut drin und die Enttäuschung war deshalb riesengroß, weil nichts aufgeführt werden kann.“

„Damit nicht alles umsonst war, wollen wir mit der diesjährigen Show ‚Dance again‘ weiter am Ball bleiben, bis dann endlich 2023 unser großes Gesamtwerk ‚World of Fantasy‘ in einem hoffentlich Corona-freien Fasching auf die Bühne kommen kann“, sagt Martin Lederer, der Mann im Trainerteam.

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Bis zum Schluss gehofft

Bis zum Schluss hoffte man natürlich, dass trotzdem ein Fasching im kleineren Rahmen – so auch das Faschingstreiben in Hallbergmoos – stattfinden könnte. Mit dem Motto „Dance again“ und einer Trachtengaudi plante man, die Saison zu eröffnen. Dafür hatten die drei Gruppen der Narrhalla, zu denen insgesamt über 50 Tänzerinnern und Tänzer gehören, über sechs Monate trainiert, haben Hebefiguren und Tanzelemente neu einstudiert. Und dann kam die Absage!

Videoclips auf Social Media

„Jetzt haben wir uns damit abgefunden – damit aber alles nicht umsonst war, planen wir derzeit gerade eine Videoaufzeichnung von ‚Dance again‘. Dies soll ein Imagefilm der Narrhalla sein und wir wollen ihn auf verschiedenen Online-Kanälen, wie Facebook, Instagram und neuerdings auch auf TikTok präsentieren“, so Antje Techentin, die auch die Onlineplattform der Narrhalla betreut.

Am Ball bleiben heißt es jetzt für alle Mitwirkenden. Und da hilft auch, dass man nicht nur ein eingeschworenes Tanz-Team, sondern auch, dass man untereinander mehr als freundschaftlich verbunden ist. „Wir sehen uns auch privat, feiern miteinander, treffen uns für gemeinschaftliche Aktivitäten – sind einfach füreinander da.“

Sandra Lackermeier, Martin Lederer und Antje Techentin (v.l.) trainieren die große Garde der Faschingsgesellschaft Narrhalla in Hallbergmoos. © Beate Bodenschatz

Die Trainer: Schon viele Faschingsnächte durchgetanzt

Die Trainer wissen, von was sie sprechen, sind doch alle drei schon sehr, sehr lange dabei, haben schon viele Faschingskampagnen durchgetanzt.  Antje Techentin, die beruflich im Marketingbereich arbeitet, kam über die Jazzdance-Abteilung zur Narrhalla, war Hofdame und tanzt und trainiert seit 12 Jahren in der Garde. Sandra Lackermeier, die auch aktiv tanzt und trainiert, begann ihre Faschingskarriere in der Teenie-Garde und war 2008 auch Kinderprinzessin. Bei Martin Lederer war das etwas anders. Der selbständige Bauzeichner wurde von Freunden angesprochen und zum Mitmachen in der Garde aufgefordert.

„Ich bin zunächst mitgegangen, um mir mal anzuschauen, was die so machen. Mir hat das dann gleich gefallen und ich konnte mich schon nach relativ kurzer Zeit mit Tanz- und Hebefiguren in die Gruppe integrieren.“ Der junge Mann, der auch bereits als Tontechniker gearbeitet hat, ist auch für den Feinschliff in der Musikbearbeitung zuständig.

„Martin sucht mit Sandra und mir die Musikstücke für unsere Choreografien aus und schneidet sie auf die Längen, auf die wir dann unsere Tänze anlegen. Wie die im Einzelnen aussehen, welche Abfolge wir mit verschiedenen Tanzelementen und Hebungen haben, das entscheiden wir auch gemeinsam – wie auch die Kostümauswahl und Masken, die zu den ausgesuchten Tänzen passen müssen“, so Antje Techentin.

Und man freut sich über jeden Neuzugang in der Garde – auch wenn der eine oder andere Interessent sich das zunächst nicht zutraut. „Oft haben die Neuzugänge Bedenken, was das Tanzen und den Rhythmus anbelangt. Aber bis jetzt haben wir schon bei jedem Probetraining Überzeugungsarbeit leisten und so jeden bei der Stange halten können“, sagt Sandra Lackermeier, die auch stolz ist, dass die angesagte Trainingszeit nicht abschreckt. Denn die Garde trifft sich bereits sechs Monate vor Beginn der „5. Jahreszeit“ zweimal wöchentlich zum Training, nimmt an Hebeworkshops teil und absolviert auch zusätzlich noch ein Trainingslager an einem Wochenende. Und dann sind es ja auch in der Regel ca. 40 Auftritte, die man absolvieren muss.

In diesem Jahr ist durch Corona zum zweiten Mal alles anders, aber man hält am Training fest. Und man hat eine Vision: „Der Fasching wird die Zeit der ‚Entbehrung‘ überstehen und wir werden dann hoffentlich alle wieder unbeschwert tanzen, schunkeln und ausgelassen feiern können – so wie wir es gewohnt waren – in Kostümen und Masken. Wir freuen uns bereits jetzt auf 2023!“

Gesellschaft, Leute, Topnews

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