„Katastrophenfall“: Das war früher eine selten gebrauchte Vokabel. „Heute rumpeln wir von einem zum nächsten.“ So lautete das Fazit von Kommandant Stephan Zobel mit Blick auf Corona, Ukraine-Krieg und Flüchtlinge: sie haben auch die Freiwillige Feuerwehr Goldach gefordert. Gehandhabt hat man das mit dem bewährten Pragmatismus. Personell zeichnet sich nun ein einschneidender Wechsel ab.
„Was kommt, wird geregelt“, unterstrich der Erste Kommandant nun bei Jahrestreffen. Nun schaut man mir Zuversicht nach vorne – ins Jahr 2026, das große Veränderungen
bringt: Dann nämlich wird man ins neue Feuerwehrhaus umziehen. „Das ist ein Meilenstein. Erste, gute Gespräche mit dem Geschäftsbesorger der Gemeinde haben bereits stattgefunden“, berichtete Zobel. Die Planungen für die neue Wache lassen sich in der Bilanz („Organisation“) ablesen. Teil der Arbeit sei auch „gelebter, nicht geklebter Umweltschutz“, den die Feuerwehren seit mehr als 100 Jahren praktizierten.
„Brandschutz muss ohne Polizeischutz funktionieren“
„Die Feuerwehr Goldach ist gut und professionell aufgestellt“, lobte Kreisbrandinspektor Helmut Schmid. 54 Aktive leisten hier Dienst, dazu kommen 156 ziemlich aktive „Passive“. „Brandschutz muss ohne Polizeischutz funktionieren“, betonte Schmid mit Blick auf die gewalttätigen Geschehnisse der Silvesternacht in Goldach. Wer Rettungskräfte angehe, müsse die volle Härte des Gesetzes zu spüren bekommen. Zugleich dankten er und Zobel dem anwesenden Leiter der Polizeiinspektion Neufahrn,
Michael Ertl, den Beamten für ihr schnelles Eingreifen. Der Klimawandel und Extremwetterlagen, darauf machte der KBI aufmerksam, werden die Ehrenamtlichen in Zukunft verstärkt fordern.
Ein Rekord-Lampionfest 2022, ein volles Haus bei der Christbaumversteigerung, seit gut 10 Jahren unveränderte Mitgliedsbeiträge (25 €) und eine gut geführte und gefüllte Kasse: Die Jahresbilanz des Feuerwehrvereins kann sich sehen lassen. Bei den turnusgemäßen Neuwahlen wurde Robert Lackermeier (1. Vorsitzender), Jens Voges (Stellvertreter), Rainer Nöth (1. Kassier), Rudi Hamburger (2. Kassier) und die Kassenprüfer Helmut Ecker und Andreas Reuther von 55 Wahlberechtigten einstimmig
in ihren Ämtern bestätigt. Die Aufgaben von Schriftführerin Sabine Parstorfer übernimmt Magdalena Langer.
Lackermeier geht in die Politik
Allerdings will Robert Lackermeier dann, nach 16 Jahren als Vereinschef, Schluss machen: „Ich starte in meine letzte Amtszeit“, kündigte er an. „Es ist kein Geheimnis: Ich will mich kommunalpolitisch einbringen.“ Bange ist ihm offenbar nicht, einen Nachfolger zu finden. Denn die Truppe, dies unterstrich Lackermeier, hält zusammen – und hat viele engagierte Kräfte.
Vorbilder geehrt
Vorbilder im besten Sinne sind zwei Kameraden, die nun Auszeichnungen erhielten: Bernhard „Bene“ Grichtmair, der dem Feuerwehrverein seit 30 Jahren angehört:
„Ein feiner Mensch und eine grundehrliche Haut“, charakterisierte Lackermeier den Ausgezeichneten. Gerhard Kaute – „Dino“ genannt – macht seinem Spitznamen
alle Ehren: Er ist seit 50 Jahren Vereinsmitglied.