Im Trüben gefischt

Fischerfreunde befreien Gewässer von Müll und Unrat

Bei frostigen Temperaturen entmüllten die Fischerfreunde die Gewässer. © Oestereich

Die Aktion „Saubere Landschaft“: Wie schon im Vorjahr musste sie auch heuer wegen der geltenden Kontaktbeschränkungen ausfallen. Dementsprechend sieht es in der Natur aus, wo Menschen vermehrt auf Spaziergängen und Ausflügen unterwegs sind – und ihre Abfälle hinterlassen. Auch die Gewässer leiden darunter. Das konnten und wollten sich die Fischerfreunde nicht länger mitansehen: Sie rückten als „Vater-Sohn-Teams“ aus: Nur dass dieses Mal nicht Fische am Haken landeten, sondern jede Menge Müll.

Nachdem man zuvor schon separat andere Gewässer gereinigt hatte, wurden zum Abschluss der Süßbach und die untere Goldach entmüllt. Acht Mann waren jeweils allein oder zu zweit unterwegs, berichtete der Vorsitzende der Fischerfreunde Christian Gaisbauer. Bei neun Grad Außentemperatur stiegen sie früh morgens ins eiskalte Wasser und durchkämmten die Bachläufe.

Glas, Scherben und ein Autospiegel

Die Ausbeute: Beträchtlich! Glas, Scherben, ein abgebrochener Außenspiegel eines Autos, Abdeckfolien und viel Unrat landete auf dem Anhänger mit eingesammeltem Unrat. Der Müll wurde anschließend fachgerecht von den Fischerfreunden am Wertstoffhof entsorgt.

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Katastrophales Jahr für die Fischerjugend

„Es ist wirklich schade. Wir hätten die Aktion gerne mit der Fischerjugend gemacht. Aber das war wegen der Kontaktbeschränkungen leider nicht möglich“, bedauert Gaisbauer. Zumal das gesamt Jahr 2020 für die Nachwuchsfischer „katastrophal“ war. „Wegen Corona konnten wir der Jugend keine Angebote machen. Das hat uns sehr weg getan“. Wenn überhaupt, dann konnten die Kinder und Jugendlichen bestenfalls mit ihren Vätern zum Fischen gehen.

Massive Einbrüche

Die Jugend ist beim Verein trotzdem treu geblieben. Allerdings verzeichnet man im Seniorenbereich erhebliche Einbrüche: So wurden laut Gaisbauer deutlich weniger Jahreskarten ausgegeben als gewohnt. Erschwerend kommt dazu, dass auch das Fischerfest 2020 am Maria-Himmelfahrt (15. August) wegen der Pandemie nicht stattfinden konnte: „Es wäre ein Traumtag gewesen“, bedauert Gaisbauer den Ausfall der Traditionsveranstaltung. Zwei wichtige Einnahmequellen sind dem Verein damit weggebrochen. Dank vorhandener Rücklagen kommen die Fischerfreunde nicht in Existenznot, müssen aber weiterhin die Ausgaben schultern. „Die Fixkosten für Gewässerpacht und Besatz haben wir ja trotzdem.“

Gesellschaft, Reportagen

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