Heimat ist kein Ort, sondern ein Gefühl

Freie Wähler nominieren ihre Kandidaten für die Gemeinderatswahl 2026 in Hallbergmoos

Die Kandidaten der Freien Wähler Hallbergmoos-Goldach für die Kommunalwahl am 8. März 2026
© Eva Oestereich

Gemeinde. Gemeinsam. Gestalten: Mit diesem Motto treten die Freien Wähler zur Kommunalwahl 2026 an. Zehn Frauen und 14 Männer wurden am vergangenen Donnerstagabend einstimmig von der Mitgliederversammlung nominiert. Das erklärte gemeinsame Ziel, „Heimat lebenswert und zukunftsfähig gestalten.“

Der Rückenwind der gewonnenen Bürgermeisterwahl 2024 beflügelt die Freien Wähler augenscheinlich: Der Erfolg von Benjamin Henn habe, so FW-Vorsitzender Andreas Junghans, den Parteifreien viel Zulauf von jungen, engagierten Menschen mit neuen Ideen beschert. Man wolle deren Dynamik in den Wahlkampf einbringen.

Thomas Henning, FW-Fraktionssprecher im Gemeinderat, führt die Liste an. © Eva Oestereich

„Schwierige Parameter“ zu Beginn

Sichtlich stolz wandte sich Fraktionschef Thomas Henning in den Geschäftsräumen von IT-Unternehmer Junghans an die Anwesenden. „Wenn man sieht, wie viele Menschen heute hier sind, merkt man: Die Freien Wähler sind ein Stück Hallbergmoos.“ Besonders stolz sei er, dass sich zehn Frauen zur Wahl stellen. Er erinnerte an den schwierigen „Parameter“ zu Beginn der Sitzungsperiode 2020 – inmitten der Pandemie und nach dem Schock angesichts des Todes des damaligen Amtsinhaber Harald Reents: Aber gemeinsam habe der Gemeinderat weitergemacht „für die Gemeinde.“

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Rekordverdächtig: Sepp Fischer, Gemeinderat und amtierender 3. Bürgermeister, stellt sich zum sechsten Mal zur Wahl. © Eva Oestereich

Meilensteine: Surftown, kommunaler Wohnungsbau und Kinderarzt-Praxis

Henning gab sich selbstkritisch: „Wir drehen im Gemeinderat oftmals eine Runde zu viel.“ Hier gelte es in Zukunft effektiver zu agieren. Aber es sei auch gelungen, wichtige Projekte zu realisieren, wie beispielsweise den kommunalen Wohnungsbau, den Neubau der Feuerwehrwache Goldach, planerische Weichenstellungen für das Hallberger Feuerwehrhaus, die Ansiedlung der Surftown und einer Kinderarzt-Praxis.

FW-Geschäftsführerin Michaela Friedl möchte zum ersten Mal den Sprung ins Kommunalparlament schaffen. © Eva Oestereich

Strategische Investitionen in Gewerbegebiet 2027

Letzteres schreiben sich nahezu alle im Gemeinderat vertretenen Gruppierungen auf die Fahnen. Henn sei es letztlich zu verdanken, so Henning, dass die stockenden Verhandlungen zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht wurden. Mit Blick auf schwindende finanzielle Spielräume forderte FW-Vereinschef Andreas Junghans, „gezielte, strategische Investitionen“, unter anderem in ein ‚Gewerbegebiet 2027‘.

Katrin Giggenbach (Platz 7) möchte politische Verantwortung übernehmen. © Eva Oestereich m

Politische Verantwortung wollen die 24 Listenkandidaten im Alter zwischen 21 und 69 Jahren. An der Spitze stehen bewährte Kräfte wie Fraktionschef Thomas Henning und dritter Bürgermeister Josef Fischer, der zum sechsten Mal kandidiert. Aussichtsreiche Listenplätze haben FW-Geschäftsführerin Michaela Friedl und Katrin Giggenbach.

Kandidaten zwischen 21 und 69 Jahren

Jüngste Bewerberin ist die 21-jährige Sophia Stallmeister (Enkelin des Altbürgermeisters): die Landschaftsgärtnerin, will sich besonders für barrierefreie und zentrale Wohnprojekte einsetzen. „Kinderbetreuung ist kein Luxus, sondern Basisarbeit“ sagt Stephanie Brunnschneider (35): Die zweifache Mutter, ehrenamtlich im Vorstand der Elterninitiative-Kindergartens Rappelkiste tätig, weiter: „Unsere Kindertagesstätten leisten Großartiges“, sagt sie, „aber es braucht weiterhin Unterstützung, Planungssicherheit und genug Personal. Familienfreundlichkeit ist ein Standortfaktor – und dafür möchte ich mich einsetzen.“

Jüngste Bewerberin ist Sophia Stallmeister (21).

Ältester Kandidat ist Herbert Kestler: Der 69-Jährige war 42 Jahre lang geschäftsleitender Beamter im Rathaus. „In dieser Zeit habe ich gelernt: Jede Anfrage hat ihre Berechtigung. Gute Politik beginnt mit Zuhören.“

Ältester Bewerber auf der FW-Liste ist Herbert Kestler (69). © Eva Oestereich

Ehrenamt und gesellschaftlicher Zusammenhalt

Die Förderung des Ehrenamts und des gesellschaftlichen Zusammenhalts bleibt Kernanliegen vieler Kandidatinnen und Kandidaten – vom Feuerwehrmann bis zur Vereinsvorsitzenden. Quer durch die Reihen ziehen sich ähnliche Anliegen: bezahlbarer Wohnraum, Digitalisierung mit echtem Mehrwert, generationenübergreifende Begegnungsräume und Unterstützung für Ehrenamt und Vereine.

Motivator: "Auch der letzte Listenplatz hat eine Chance", sagt MdL Benno Zierer. © Eva Oestereich

Beste Chancen – auch für den letzten Listenplatz

MdL Benno Zierer unterstrich: „Es sollte keiner glauben, dass er nicht auch vom letzten Listenplatz reinkommt. “ Klaus Stallmeister, Altbürgermeister und Wahlleiter, unterstrich: „Ein Mandat ist keine Auszeichnung, sondern eine Verpflichtung. Wer im Gemeinderat sitzt, trägt Verantwortung für die Zukunft unserer Gemeinde.“ Mit Blick Social Media-Kampagne der FW endete seine Rede mit einem klaren Appell: „In 132 Tagen wird gewählt. Also: macht euch bekannt, zeigt Gesicht – und packt an!“

Kandidaten der Freien Wähler für die Gemeinderatswahl 2026
1. Thomas Henning
2. Josef Fischer
3. Michaela Reitmeyer
4. Michaela Friedl
5. Markus Streitberger
6. Christian Straub
7. Katrin Giggenbach
8. Martin Gilch
9. Franz Weiß
10. Thomas Kaiser
11. Andreas Junghans
12. Herbert Kestler
13. Oliver Jürgenhake
14. Markus van Berkum
15. Ralph Bochnig
16. Eva Ziegltrum
17. Sybille Schneider
18. Carmen Habel
19. Anja Anton
20. Stephanie Brunnschneider
21. Sophia Stallmeister
22. Christine Föst
23. Michael Rau
24. Florian Deissenrieder

Ersatzkandidaten:
1. Asuman Candemir
2. Reiner Reitmeyer
3. Harald Matzkowitz

Politik, Topnews

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