Hallbergmoos will Fairtrade Town werden

Fairer Handel, faire Preise

Hallbergmoos wird sich um den Titel „Fairtrade-Town“ bewerben. Einen entsprechenden Beschluss fasste der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Um das Siegel zu bekommen, muss die Kommune fünf Kriterien erfüllen.

300 Kommunen in Bayern sind schon dabei

„Fairtrade“ ist ein großes Thema – und Deutschland wie im Landkreis Freising: Das Bewusstsein für nachhaltigen Konsum und gerechtere Handelsstrukturen wächst. Etwa 300 Kommunen in Bayern sind bereits Fairtrade-Gemeinden. Die Stadt Freising trägt bereits seit 2011 das Siegel. Die Nachbarkommune Eching ist gerade dabei, die Weichen für die Ausrichtung in punkto Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu stellen. Auf Antrag der Grünen folgt nun auch die Gemeinde Hallbergmoos. Erklärtes Ziel ist es, dass für die in der Dritten Welt angebauten Produkte auch faire Preise gezahlt werden – und die bereits vorhandenen örtlichen Aktivitäten besser vernetzt werden.

Fünf Kriterien

Fünf Voraussetzungen müssen erfüllt sein: Das erste, ein positiver Ratsbeschluss, wurde am Dienstagabend bei nur einer Gegenstimme (Christian Krätschmer, CSU) verabschiedet. Als nächstes wird eine Steuerungsgruppe eingerichtet, die die örtlichen Aktivitäten koordiniert, Schwerpunkte und Konzepte für fairen innerörtlichen Handel erarbeitet – auch in punkto Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit. Der Steuerungsgruppe werden Personen aus Verwaltung/Politik, Einzelhandel/Handel/Gastronomie, Zivilgesellschaft (Schulen, Vereine) und kirchlichen Einrichtungen angehören.

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Auch lokaler Einzelhandel, Floristen, Cafés und Restaurants müssen mitziehen: Auf die Einwohnerzahl von Hallbergmoos gerechnet, müssen vier Geschäfte mindestens zwei faire Produkte anbieten. Außerdem müssen sich eine Schule, eine Kirchengemeinde, ein Verein und zwei Gastronomiebetriebe beteiligen.

Positive Rückmeldungen

Die Hürden sind also nicht allzu hoch. Julia Hollmer berichtete dem Gemeinderat von positiven Rückmeldungen. Auch die sieben Nordallianz-Kommunen, so die Geschäftsleiterin im Hallbergmooser Rathaus, nehmen sich des „brennenden Themas“ gerade an.

Hollmer unterstrich, dass die Umsetzung im Alltag nicht allzu schwierig sei: Fairtrade-Produkte würden nicht nur in spezialisierten Fairtrade-Läden, sondern längst auch in Supermärkten und Drogeriemärkten angeboten. Mit dem örtlichen Getränkemarkt K&F habe man bereits Gespräche aufgenommen. Bei Sitzungen von Gemeinderat und Bauausschuss wie auch im Bürgermeisterbüro werde man fair gehandelten Kaffee und ein weiteres Produkt, etwa Saft oder Kekse, anbieten.

AK Nachhaltigkeit übernimmt Federführung

Öffentliche Einrichtungen, Schulen, Vereine und Kirchen sollen darüber hinaus einmal im Jahr Informations- und Bildungsinitiativen zu fairem Handel organisieren. Die Steuerungsgruppe übernimmt die Öffentlichkeitsarbeit. Einbringen wird sich der Arbeitskreis Nachhaltigkeit, dem die Initiative bereits vorgestellt wurde. „Wir übernehmen gerne die Federführung in der Steuerungsgruppe“, bot AK-Leiter Herbert Kestler an. Dies entlaste auch die Gemeindeverwaltung, unterstrich er. Grünen-Fraktionssprecherin Sabina Brosch begrüßte dies ausdrücklich: Der überfraktionelle Arbeitskreis befasse sich bereits intensiv und effektiv mit der Materie – und könne hier einen wichtigen Beitrag leisten.

Gesellschaft, Politik

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