Jetzt kann die Welle anrollen: Am Dienstagabend verabschiedete der Bauausschuss den Bebauungsplan für das Sondergebiet „Büro, Nahversorgung und Freizeit“ einstimmig. Damit ist der Weg für die „Surftown“ und den angrenzenden Büro- und Geschäftskomplex im Munich Airport Business Park (MABP) endgültig geebnet.
Ab 2023 kann gesurft werden
„Sie können loslegen. Das Projekt ist baureif“, konstatierte Bürgermeister Josef Niedermair (CSU) am Dienstagabend im Bauausschuss. Chris Boehm-Tettelbach, Initiator der Surfanlage und Chef der ausführenden Planworx AG, war persönlich in der Sitzung anwesend. Ihn wird’s sicherlich gefreut haben, dass die städtebaulichen Weichen nun gestellt sind: Läuft alles nach Plan, soll die 20.000 Quadratmeter große Surfanlage im Frühsommer 2023, eröffnen. Nach Betreiberangaben ist das Projekt in Größenordnung und seiner Kombination von Leben und Arbeiten einzigartig in Europa. Die Surfanlage will man CO2-neutral betreiben.
Für Profis, Einsteiger und Familien
In dem Becken wird auf einer Länge von 180 Metern eine bis zu 2,50 Meter hohe Welle erzeugt, auf der Profi- und Freizeitsurfer reiten können. Die Anlage, so wurde immer wieder betont, ist auch auf Familien und Kinder ausgelegt. Es soll Liegeflächen, einen Spiel- und Beachvolleyballplätze, eine Kletterwand, einen Fitnessparcours und eine Flaniermeile geben.
Büros, Gastro und Shopping
Flankiert wird die Surfanlage im Norden vom Hybrid One, das auf 29.000 Quadratmetern Büros, Einzelhandel und Gastronomie beherbergt. Angedacht ist ein Baustart im zweiten Quartal 2022, etwa zwei Jahre später sollte das Gebäude dann in Betrieb gehen können.
Um die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts zu steigern und gleichzeitig Beschäftigten und Bevölkerung mehr Lebens- und Aufenthaltsqualität zu bieten, hatte die Kommune 2019 die beiden Investoren mit offenen Armen empfangen – und ihnen das gemeindliche „Filetgrundstück“ in der Lilienthalstraße 12 für das ambitionierte Mega-Projekt angeboten. Kommune und Investoren loben gleichermaßen die konstruktive und gute Zusammenarbeit.
Über neuen Kreisel zur Welle
Im Zusammenhang mit „der Welle“ hat der Bauausschuss eine weitere aktuelle Entscheidung getroffen – nämlich den Bau eines Kreisverkehrs an der Ludwigsstraße: „Wenn die mit dem Surfen anfangen, sollten wir unsere Hausaufgaben gemacht haben und nicht erst danach über die Erschließung nachdenken“, unterstrich der Gemeindechef.
Um das zu erwartende, erhöhte Verkehrsaufkommen bewältigen zu können, wird nun ein zusätzlicher Kreisverkehr mit 30 Quadratmeter Durchmesser und 5,40 Meter Fahrbahnbreite gebaut, der auf bis zu 15.000 Kfz pro Tag ausgelegt ist. Allerdings kommt der Bau deutlich teurer als erwartet: Die ersten Schätzungen lagen bei 650.000 Euro. Nun liegen Detailplanungen und belastbare Zahlen auf dem Tisch: 1,13 Mio. € muss die Kommune investieren. Der Bauausschuss befürwortete die Maßnahme einstimmig und sprach sich für eine schnelle Realisierung aus: Schon im August / September soll der Bau des Kreisverkehrs an der Ludwigstraße beginnen. Drei Monate Bauzeit sind anvisiert. Sechs bis acht Wochen lang ist mit einer Vollsperre zu rechnen. Die Anlieger werden rechtzeitig informiert.
