Es kam schon lange nicht mehr vor, dass nach dem letzten Ton einige Sekunden Stille herrschte – bevor zögernd der erste Applaus einsetzte und das Publikum sich zu standing ovations hinreißen ließ. Die Zugabe „Air“ aus Johann Sebastian Bachs Suite war das buchstäbliche i-Tüpfelchen eines grandiosen Konzerts von Anna Carewe (Cello) und Oli Bott (Vibraphone).
Crossover der Genres
Mit einem außergewöhnlichen Programm „Cello meets Vibraphone“ gastierte das Duo bei erstKlassik und bot ein Crossover durch Stile: Ernste und unterhaltende Musik, alte und neue Musik, Kompositionen vom 14. bis 21. Jahrhundert, Jazz und eigene Improvisationen. Carewe und Bott lassen die Grenzen zwischen den Genres und Epochen verschwinden. Sie „mischen“ Bachs „Invention“ mit Harris‘ „Freedom Jazz Dance“ und Vivaldis Cello Sonate und heraus kommt ein „neuer Groove“. So verschmelzen die Kompositionen von Bach, Vivaldi, Ortiz, Ciconia und Ellington ineinander und verführen die Zuhörer, neue Klänge zu genießen und bekannte Klänge neu zu erfahren.
Cello und Vibraphon – verwoben zu fließender Harmonie
Anna Carewe studierte an der Royal Academy of Music in London und ging anschließend nach Berlin, wo ihr Lehrer, Prof. Wolfgang Boettcher, sowie ihre Zeit als Stipendiatin der Orchester-Akademie der Berliner Philharmoniker wichtigen Einfluss auf ihre künstlerische Entwicklung nahmen. Oli Bott studierte Vibraphon und Komposition am Berklee College of Music in Boston und ist als freischaffender Musiker in Berlin tätig. Er ist Preisträger internationaler Wettbewerbe und hat mehrere Stipendien erhalten. Jeder einzelne für sich ist ein außergewöhnlicher Solist, dass sie sich vor 15 Jahren kennengelernt haben, wiederum war eine wunderbare Fügung. Cello und Vibraphon verweben buchstäblich ineinander zu einer fließenden Harmonie. Ein musikalisches Highlight der erstKlassik Reihe!
Sabina Brosch
