Am vergangenen Sonntag, 16. Februar, lud das Präsidium des VfB Hallbergmoos zum „Kickoff“ für die Jubiläumsfeierlichkeiten. Seit 75 Jahren gibt es den mittlerweile größten Sportverein der Gemeinde. Zum Auftakt standen nun Gründungsmitglieder, Ehrenmitglieder, Ehrenvorsitzende, langjährigen Abteilungsleiter und prägende Persönlichkeiten im Mittelpunkt – auf den Tag genau 75 Jahre nach der Vereinsgründung.
„Der Start zu Festlichkeiten an diesem Datum ist einfach passend,“ freute sich Vereinspräsidentin Anna Klug. „Denn genau 75 Jahre zuvor, am 16. Februar 1950 hatten sich im Gasthof Kaindl 47 Männer getroffen, um den Verein für Bewegungsspiele zu gründen.“ In ihrer Begrüßungsrede hob sie hervor, wie wichtig die Arbeit aller für den Verein über Jahre hinweg gewesen sei. Denn nur dadurch sei der Verein zu dem geworden, was er heute ist: Ein Sportverein mit mehr als 2000 Mitgliedern, 10 Abteilungen und beachtlichen Erfolgen. Besonders freute sich Klug, dass man mit Hans Eberl ein Gründungsmitglied der ersten Stunde begrüßen durfte. Mit Herbert Wagner und Otto Schmidmeier seien zwei Mitglieder anwesend, die im Gründungsjahr 1950 beigetreten sind. Verhindert war Alois Kraut. Ihm werden die Medaille und die Urkunde noch von der Vorstandschaft persönlich zu einem späteren Termin überbracht.
Ehrenurkunde des BLSV
Als Gratulanten waren auch Bürgermeister Benjamin Henn, Vereinsreferent Thomas Henning und Margit Conrad als Vertreterin des BLSV ( Bayerischen Landessportverbandes/ Vorsitzende des Bereichs Freising) vor Ort. Benjamin Henn sprach von seinem guten Verhältnis zum Vorstand des VfB. Er habe, seitdem er 2013 als Sportparkmanager nach Hallbergmoos gekommen sei, immer eng und produktiv mit den Vertretern des VfB zusammenarbeiten können und bei vielen Events, die man zusammen organisiert hatte, den VfB gut kennengelernt.
Thomas Henning als Vereinsreferent unterstrich die Rolle des VfB als größter Verein im Ort und seine Außenwirkung als Heimat der Bundesliga-Kegler und der VfB Stockschützinnen, die ebenfalls in der 1. Bundesliga aktiv sind. Als Gratulantin und Überbringerin einer Ehrenurkunde zum 75-jährigen Bestehen als Dank und für die hervorragende Mitarbeit im BLSV- hatte Margit Conrad die BLSV -Vorsitzende des Landkreises Freising, auch noch einen 150 Euro Gerätegutschein im Gepäck.
Der erste Sportplatz am Enghofer Weg
Eine kurze Rede hielt auch der langjährige Vereinsvorsitzende Werner Schwirtz, der einen kurzen Überblick über die Entwicklung des Vereins gab. Er erinnerte an den Bau des Sportplatzes am Enghofweg (1976), hier hatten Hans Eberl und Hubert Vogler eine wichtige Rolle bei der Verwirklichung und dem Bau gespielt. Auch erzählte er vom Großprojekt Sportpark und Sportforum, in dessen Planung er involviert war und unzählige Stunden investiert hatte. Mit sehr emotionalen Worten bedankte er sich bei seiner Ehefrau Sigrid, die in all den Jahren, in denen der VfB seine zweite Heimat war, ihn unterstützt hatte.
Ein besonderer und würdevoller Moment bei dieser Feier war für alle Anwesenden die Überreichung der goldenen Vereinsmedaillen für Mitglieder, die 75 Jahre dem Verein angehören. „Dies ist ein außergewöhnlicher Moment, der in den nächsten Jahren wohl nicht so oft vorkommen wird. Denn wer verschreibt sich einem Verein so lange und bleibt ihm treu, selbst im hohen Alter von 93 bzw. 92 Jahren!“ Die Ehrengäste, die Väter des Vereins, saßen an einem Ehrentisch und erhielten neben der Medaille auch eine gerahmte Urkunde überreicht.

Herbert Wagner, der älteste Anwesende, wird am 28.7.2025 94 Jahre alt. Er trat im dem im Mai 1950 als Fußballer bei, war in den 60ziger Jahren (65-67) erfolgreicher Fußballtrainer und eines der Gründungsmitglieder der Stockschützenabteilung. Er war gemeinsam mit seiner Ehefrau Erna Wagner Initiator des Senioren Stockschießens, das seit 15 Jahren erfolgreich immer Donnerstag nachmittags läuft und das er selbst so oft wie möglich besucht. Sichtlich gerührt nahm er die Medaille in Empfang.

Otto Schmidmeier kam auch im Jahr 1950 zum VfB. Er wird heuer 93 Jahre alt und war zunächst als Verteidiger beim VfB aktiv. Auch beim Bau des ersten Sportgeländes am Enghofer Weg legte er mit Hand an. Er war Trainer der ersten AH-Mannschaft, die zunächst nur sporadisch spielte. Zudem gehörte er mehr als 15 Jahre der Fahnenabordnung an, half bei der Demontage und Rettung des großen Keramik VfB Vereinswappen mit, war immer sehr charmant und gut gelaunt und war als Senior lange in den Gymnastikgruppen aktiv. Auch er zeigte sich hocherfreut über seine Auszeichnung.

Als letzter der drei Jubilare wurde Hans Eberl ausgezeichnet, er ist der letzte wirkliche Gründervater des VfB und Zeitzeuge. Am Gründungstag wurde er direkt zum Platzwart ernannt. Eberl ergriff auch das Wort und erinnerte an die Anfänge der Fußballer: „Als wir aktiv waren, war es noch so, dass man auf Äckern spielte und sich nach den Spielen mit Regenwasser aus Tonnen reinigte. Wir waren stolz auf unsere ersten Trikots, die in Neufahrn angefertigt worden waren, aber sie hatten den großen Nachteil, dass sie, wenn sie nass wurden, sich voll saugten und schwer wurden. Denn sie waren aus Wolle gestrickt.“ Eberl spielte zunächst als Linksaußen und wechselte später ins Tor.
Nach seiner fußballerischen Karriere war er einer der zwei Hauptinitiatoren beim Bau des ersten VfB Sportgeländes am Enghofer Weg. Insgesamt 1430 Arbeitsstunden investierte er, um zu planen, zu organisieren und mitzuhelfen, damit der VfB eine Heimat erhielt.
Später kümmerte er sich dort dann jahrelang als Anlagenwart um sein „Kind“. Auch gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Stockschützen Abteilung, zudem war er jahrelang als Mitglied in der Fahnenabordnung unterwegs und fungiert bis heute als Wissensquelle, wenn es um Fußballinfos aus den 50er, 60er und 70zigern geht, sowie um vieles mehr rund um den VfB.
Nach den Ehrungen wurde noch fröhlich bei Kaffee und Kuchen weiter gefeiert, in Erinnerungen geschwelgt und am Ende zeigte sich Anna Klug sehr zufrieden über diesen gelungene Auftaktveranstaltung zum Jubiläumsjahr: „Dangschee und schee war’s.“
(Quelle: VfB)