Die Freiwillige Feuerwehr Goldach blickt auf ein vergleichsweise „normales“ Jahr zurück. Die Herausforderungen für die 64 Aktiven und First Responder-Einheit wachsen freilich von Tag zu Tag. Nach dem Spatenstich im vergangenen Herbst, beginnt nun Mitte März der Hochbau für die neue Feuerwache in der Hauptstraße.
Nachdem zuvor die Corona-Pandemie und die Baustelle in der Hauptstraße den Rettungsdienst erheblich eingeschränkt hatten, nähert man sich nun wieder dem Niveau der Vorjahre: 330 Einsätze dokumentiert die Statistik 2024, darunter 224 First Responder-Einsätze (2023: 133), 29 Technische Hilfeleistungen (2023:31), elf Brände (2023:9), drei ABC-Einsätze (2023: 4) und 63 ausgelöste Brandmeldeanlagen (2023: 53). Von den 3690 Gesamtstunden entfielen 1120 auf Einsätze, 987 auf Übungen, 150 Stunden auf Lehrgänge und 1410 Stunden auf Verwaltung, die auch im Zusammenhang mit dem Neubau des Feuerwehrhauses stehen.
„Offenheit, Wertschätzung und Miteinander sind gelebtes Gut“
Weil die Einsätze nach den Worten des Ersten Kommandanten Stephan Zobel enorm wichtig, aber auch belastend sein können, legt man großen Wert auf das Miteinander: „Offenheit, Wertschätzung, Integration und die Bereitschaft, sich gegenseitig unter die Arme zu greifen, ist ein gelebtes Gut bei der Feuerwehr Goldach.“ Dies belegt auch der Mitgliederzuwachs: Die Zahl der Aktiven (63) und Passiven (176) stieg von 2014 auf 2024 um 21 Prozent, wie Vereinschef Robert Lackermeier berichtete.
Das im Sommer eingeweihte neue Einsatzfahrzeug „GWL 2“ (350.000 €) hat schon ein ums andere Mal wertvolle Dienste geleistet, beim Hochwassereinsatz genauso wie beim ABC- und Gefahrguteinsatz. Das Vorgängermodell haben die Kollegen in Hallbergmoos erhalten.
Neue Feuerwache, neue Jugendtruppe
Mitte März beginnt der Hochbau für die neue Feuerwache in der Hauptstraße. Im Sommer 2026 wird das Feuerwehrgerätehaus, in das die Kommune rund 10 Millionen Euro investiert, in Betrieb gehen. Parallel dazu bauen die Feuerwehrler gerade eine Jugendtruppe für 12 bis 18-Jährige auf. „Wir freuen uns natürlich auch über Quer- und Wiedereinsteiger jeden Alters“, unterstrich Zobel.
Man kann jede helfende Hand gebrauchen, denn die Herausforderungen steigen: „Wir sind zwar zum Glück von Starkwetterereignissen verschont geblieben. Doch die Ereignisse in Allershausen, wo unsere Truppe im Einsatz war, zeigen uns, dass wir uns wappnen müssen“, hob Zobel hervor. Gemeinsam mit der Gemeinde arbeitet man, wie er aufzeigte, an der Fortschreibung von Konzepten für den Bevölkerungsschutz.
Für die Ehrungen langjähriger Vereinsmitglieder, die die Feuerwehr auf gesellschaftlicher Ebene stark repräsentieren, bekam Lackermeier Unterstützung aus dem Rathaus: Bürgermeister Benjamin Henn verteilte Glückwünsche und Urkunden an 29 Frauen und Männer, die dem Verein seit 10, 20 und 30 Jahren angehören. Auf beachtliche 50 Jahre bringt es Wolfgang Vierthaler.