Fischer müssen kräftig rudern

Kostenexplosion nach Corona hält Verein in Atem

Die Vorstandschaft der Fischerfreunde steht vor Herausforderungen (vorne v.l.): Florian Friedl, Sergio Kiermaier, Sebastian Griese sowie (hinten v.l.) Mathias Büttner, Christian Gaisbauer, Andreas Heilmair, Gerhard Machate und Alexander Aiglstorfer. © Eva Oestereich

Nein, leicht hatten es Vereine in den vergangenen zwei Pandemie-Jahren wirklich nicht. Das gilt auch für die Fischerfreunde. Immerhin konnten sie, weil ja ein Freiluft-Sport, eingeschränkt nachgehen. Auch wenn Masken und Einschränkungen nun fallen, machen sich die Petrijünger auf Einiges gefasst: Denn die Kosten – für Gewässerpacht und Fischbesatz – steigen enorm. Und es bauen sich bürokratische Hürden auf.

„Es waren zwei recht schwierige Jahre. Aber wir sind relativ gut durchgekommen“ konstatierte Christian Gaisbauer (1. Vorsitzender). Nach zwei Jahren Zwangspause blieb bei der Generalversammlung im Vereinslokal Zum Kramer kein Platz leer. 192 Mitglieder zählt der Verein aktuell, davon 172 Erwachsene, 75 Aktive und 20 Jungfischer. Bis auf wenige Ausnahmen – Frühjahrs- und Zwischenbesatz (insgesamt 950 kg), Arbeitseinsätze zur Gewässerpflege, ein in Eigenregie durchgeführtes Ramadama und dem Steckerlfischverkauf – gab es kaum gemeinsame Termine.

Druck auf Vereinskasse steigt
Noch steht der Verein finanziell gut da. Dies belegt der von Sergio Kiermeier vorgestellte Finanzbericht. „Aber das wird sich gravierend ändern. Die Kosten für die Gewässerpacht und den Fischbesatz schnellen in die Höhe“, kündigte Gaisbauer an. Außerdem muss der Verein neuerdings auch für passive Mitglieder Verbandsabgaben berappen. Allein das belastet die Vereinskasse mit 3000 Euro jährlich (vorher 800 €). Von einem Austritt wurde, so Gaisbauer, von fachkundiger Stelle abgeraten, weil man dadurch Versicherungsschutz genießt. „Das hat uns alles hart getroffen.“

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Vorbereiten muss man sich auch auf eine 2023 anstehende Änderung: Eine Sammelerlaubnis für alle Vereinsgewässer gibt’s dann nicht mehr. „Wir müssen nach Gewässer trennen“, so Gaisbauer. Somit gibt es nur eine begrenzte Zahl an Jahreskarten für Birkenecker und Gutbrodtweiher. „Wenn die Jugend nachrückt, könnte es schwierig werden, einen Platz zu vergeben.“

Die Jugendarbeit kam in der Pandemie quasi zum Erliegen: „Es war eine Katastrophe“, so Gaisbauer. Nun will man da wieder „pushen“: Zehn Termine hat Jugendleiter Sebastian Griese für die aktiven Jungfischer 2022 in petto. Einen Fischverwertungskurs gab’s schon, andere Events – darunter auch das beliebte Zeltlager – werden folgen.

Das etwas andere Fischerfest
Ein etwas anderes Fischerfest wird heuer – erst einmal probeweise – gefeiert: Mit dem Einverständnis der Versammlung verlegt man den Termin auf Sonntag, 14. August. Tags darauf, an Maria Himmelfahrt, bleibt dann Zeit für den Abbau. Und: Man wird nicht auf dem Hallberg-Platz selbst Steckerlfisch und Co. anbieten, sondern – nach den guten Erfahrungen des Vorjahres – auf dem witterungsgeschützten Parkplatz nebenan.

Um für die Zukunft gut aufgestellt zu sein, hat man die Vereinsspitze neu strukturiert und personell verstärkt. Im Beisein von Josef Fischer (3. Bürgermeister, Wahlleiter) und Vereinsreferent Thomas Henning wurden einstimmig gewählt: Christian Gaisbauer (1. Vorsitzender), Falk-Uwe Schroller (2.V., neu), Sergio Kiermaier (Kasse, neu), Gerhard Machate (Kasse), Mathias Büttner (Schriftführer), Sebastian Griese (Jugendleiter), Andreas Heilmair, Alexander Aiglstorfer (Gewässerwarte), Stefan Sammer, Jürgen Schaller, Florian Friedel (Beisitzer) sowie Thomas Henning und Christian Ziegltrum (Kassenprüfer). Jens Arpert (bisher 2.Vors.) und Christian Obermeier sind Fischereiaufseher.

Mit Walter Frank (Gewässerwart), Anton Lamprecht (Vergnügungsleiter) und Robert Heilmair (Schriftführer) haben sich drei Gründungsmitglieder nach 30 Jahren aus dem Vorstand verabschiedet. Ihnen galt der ausdrückliche Dank der Mitglieder. Walter Frank wurde zum „Ehrengewässerwart“ ernannt und wird sein „unschätzbares Wissen“ natürlich an seine Nachfolger weitergeben.

Gesellschaft, Reportagen

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