Die Musik lebt

Erstes Live-Konzert nach der Corona-Zwangspause

Klassik erstKlassik Musik Rhapsody Three
Rhapsody Three beendeten die Corona-Zwangspause der erstKlassik-Konzertreihe © Brosch

Das Trio „Rhapsody Three“ ist mehrfacher Echo Klassik-Preisträger, hat viele nationale und internationalen Auszeichnungen erhalten. Doch das geriet nun ein klein wenig zur Nebensache. Zumindest für diejenigen, die „handverlesen“ im Gemeindesaal Platz nehmen durften. Denn die Corona-Lockerungen ließen erstmals wieder ein „reales“ erstKlassik-Konzert zu. Das war die Hauptsache! Sie erlebten einen leidenschaftlicher Abend, mit wahrhaftig erstklassigen Musikern.

Auf den Abend hingefiebert

Endlich wieder live Musik hören! Endlich wieder Musikbegeisterte erleben!  Endlich wieder Musiker aus Fleisch und Blut mit all ihrer Leidenschaft auf der Bühne  sehen! Darauf freuten sich die knapp 50 Besucher. Für die Meisten war es das erste Live-Konzert nach monatelangem virtuellen Streamen auf verschiedenen Kanälen.

„Aber durch nichts ist so ein Konzert zu ersetzen. Wir haben auf diesen Abend gefiebert“, strahlte das Ehepaar Bergmann aus Freising. Sie haben erst seit diesem Jahr erstKlassik-Dauerkarten. „Früher haben wir die Rosinen gepickt, aber die Qualität der Reihe hat uns überzeugt.“ Das Paar hat noch drei weitere Abonnements in München und Unterschleißheim. Sie hoffen, dass es auch dort bald Live-Auftritte gibt. Die Atmosphäre von erstKLassik schätzen auch Eva, Vanessa und Corinna Kiggen. Mutter Eva kommt aus Nandlstadt, die beiden Töchter leben in München. „Hier ist alles so persönlich, das lieben wir sehr.“

- Anzeige -

Die Hälfte des Jahresprogramms abgesagt

Gespannt waren auch die drei Musiker Rebekka Hartmann (Violine), Margarita Oganesjan (Klavier) und Markus Maier (Baritonsaxophon). Alle drei sind Kammermusiker und virtuose Solisten. „Uns fehlen die Konzerte“, so Ogansejan. Mehr als die Hälfte eines normalen Jahres seien abgesagt. Diese nachzuholen unmöglich: „Es ist eine ganz, ganz schwierige und traurige Situation.“

Kein bisschen traurig war das Trio in der darauffolgenden Stunde. Die Stücke sind eigens für das Trio arrangiert. Die technische Perfektion, die emotionale Kraft und das makellose Zusammenspiel suchen Ihresgleichen: Eine Suite aus Melodien von Peter Tschaikowskys Nussknacker als Entrée des Abends, gefolgt von ein wenig Romantik mit den „Pieces de Clavecin“ und natürlich der Rhapsody des Namensgebers George Gershwin, die Oganesjan zu einer einzigartigen kammermusikalischen Version bearbeitet hat. Im Original für Klavier und Orchester komponiert, übernahmen nun die Violine und das Saxophon den Orchesterpart. Der Klaviersatz, von Oganesjan mit überragender Virtuosität gespielt. Das Stück „Roadmovie“, das Vladimir Genin exklusiv für das Trio komponiert hat, ist eine Hommage an das „fahrende“ Musikervolk: Mal dissonant, rhythmisch akzentuiert und ein Stück weit an Bela Bartoks erinnernd. Wie immer kam das Beste zum Schluss: Wiederum ein „Genin“, der Tango „L’invitation au voyage“. Als Zugabe, dem Csárdás von Vittorio Monti, brachte Hartmann ihre Stradivari aus dem Jahr 1675 noch einmal eindrucksvoll zum Klingen.

Ein wichtiges Zeichen

Der Applaus eines wunderschönen Abends, mag angesichts 50 klatschenden Händepaare ungewohnt dünn geklungen haben. „Es ist ein wichtiges Zeichen, dass die Musik in Hallbergmoos lebt“, wie es Valdimir Genin ausdrückte, Mit Sicherheit haben jedoch die Zuhörer des von der Gemeinde Hallbergmoos finanzierten Live-Streams, zu Hause vor den Schirmen „mitgeklappert“. Von ganzen Herzen kam Abschiedsgruß der Musiker: „Vielen Dank, dass wir hier spielen durften.“                                                                                                                                         Sabina Brosch

Kultur, Topnews, Veranstaltungen

Dieser Artikel erscheint in der Ausgabe:

- Anzeige -
Die jüngsten Ausgaben

Beitrags Archive

Neueste Artikel
- Anzeige -

Das könnte Sie interessieren

Zu früh gefreut

Wegen eines Fehlers bei der Auswertung werden Fantastic 4 nachträglich zum Sieger des 11. Indoor Cups gekürt

Das Neueste aus Hallbergmoos

Weitere Artikel