„Der Zusammenhalt hat uns durch die Krise gebracht“

Neujahrsempfang: Ein Zeichen besonderer Wertschätzung für Lehrerinnen und Lehrer

Besonderer Anlass: Mit Amtskette empfing Hallbergmoos' Bürgermeister Josef Niedermair (CSU) Konrektorin Monika Schmeller, Konrektor Karl Landgraf, Schulleiter Rudi Weichs und die Schulfamilie zum Neujahrsempfang der Kommune. © Eva Oestereich

Nach zwei schwierigen Jahren konnte die Gemeinde nun wieder zu einem „normalen“ Neujahrsempfang einladen. Im Mittelpunkt standen jene Menschen, die in besonderem Maße die Herausforderungen der Pandemie meisterten: Lehrerinnen und Lehrer der Grund- und Mittelschule. Bürgermeister Josef Niedermair rief zugleich zu Mut, Zuversicht und Optimismus auf.

„Hallbergmoos ist auch dank seiner Lage am Flughafen wirtschaftlich stark. Auch deshalb haben wir die Corona-Krise gut gemeistert und werden auch kommende Krisen meistern“, zeigte er sich überzeugt. „Egel wie schlecht die Zeiten werden, hier in Hallbergmoos werden sie besser verlaufen. Das ist kein Größenwahn, sondern Stolz und Vertrauen in unsere Kommune“, unterstrich er.

Zeugnis höchster Wertschätzung

Als Zeugnis höchster Wertschätzung wollte der Bürgermeister die Einladung der Lehrer zum Festabend im Gemeindesaal mit festlich gedeckter Tafel und dem Jugendkammerorchester Hohenkammer (Kulturpreisträger) verstanden wissen. Mit dabei auch die Mitglieder des Gemeinderats und die Träger der Silbernen Bürgermedaille. „Unsere 55 Lehrerinnen und Lehrer waren die stetigen Begleiter junger Menschen. Für ihr beispielhaftes Tun, Stärke, Durchhaltevermögen und die Bereitschaft, die Verantwortung für eine ganze Generation auf euren Schultern zu tragen, danke ich euch im Namen der Gemeinde.“

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2020 habe Schule urplötzlich neu organisiert werden. Niedermair erinnerte an Lockdowns, Distanzunterricht und Kontaktverboten. Masken, Lüften und Coronatests prägten den Schulalltag. „Ein schwerer Rucksack, der auf euren Schultern lag.“ Dabei galt es, auf 670 Kinder individuell einzugehen, Förderbedarf zu erkennen, Unterricht vorzubereiten und die technischen Herausforderungen datenschutzkonform zu bewältigen. „Eine echte Meisterleistung“, betonte Niedermair.

Rollentausch: Bürgermeister fragt Lehrer aus

So schwer wie die Last der letzten Jahre gestaltete sich der Festabend aber nicht. Dafür sorgte schon der Gemeindechef, der sichtlich Freude an einem Rollentausch hatte: Er gab den Lehrer und stellten den versammelten ‚Schülern‘ Fragen: „Warum trägt der Bürgermeister denn heute die Amtskette?“ Die Viertklässler, die in unlängst im Rathaus besuchten, hätten es sicher gewusst, scherzte er. Den Lehrern flüsterte er ein: Logisch, der besondere Anlass ist es.

In der folgenden „Fragerunde“ berichteten Lehrer eindrücklich von ihren Erlebnissen der vergangenen drei Jahre: Überraschend fand Rektor Rudolf Weichs etwa, „mit was man auf die Kinder losgegangen ist. Gut ist es ihnen dabei nicht gegangen.“ Die psychischen Folgen seien nicht abschätzbar. Positiv überrascht sei er, so Weichs weiter, über die Wertschätzung, die Lehrer nun erfahren.

Digitale Fitness bleibt

„Ich hatte nur lehren im Klassenzimmer gelernt“, beschrieb Maria Kraus die Herausforderung. Ihrer Erstklässler habe sie zu Beginn mit „Aufgaben in Kuverts“ versorgt. Dann gab’s Clips: Für den Dreh von 5-Minuten-Erklärvideos habe sie anfänglich Stunden gebraucht. Die Masken im Unterricht, Corona- und Pooltest, Lüften und Ampel hätten viel Zeit und Nerven geraubt. Bei den Schülern sei die „Schere“ erkennbar auseinander gegangen.

Mittlerweile sei die „digitale Fitness“, wie auch Mittelschullehrerin Nele Kocyigit bestätigte, besser denn je. Lernplattform seien Teil des Unterrichts geblieben und die Kommunikation mit Schülern über Messenger-Dienste mitunter offener als im persönlichen Gespräch. Die Krise als Chance sehen? Konrektorin Monika Schmeller verwies bei dieser Frage auf den enormen Zusammenhalt des Kollegiums, die Kreativität und Flexibilität in einer herausfordernden Zeit. „Wir haben tanzen gelernt. Zwei Schritt nach vorne, einer zurück. Einmal links herum, einmal rechts herum. Oft kam’s sehr direkt von unserer Regierung, in welche Richtung es jetzt wieder weiter geht.  Ein bissl was von dem Schwung, nämlich Dinge neu zu denken, nehmen wir mit“. Applaus gab es für Schmellers Schlusswort: „Ich bin stolz auf unsere Kinder, Lehrer, unseren Schulleiter und unsere Eltern. Der Zusammenhalt ist es, der uns durch die Krise gebracht hat.“

Gesellschaft, Topnews

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