Ausgesungen!

Frauenchor St. Theresia wird aufgelöst

Der Frauenchor bereicherte Gottesdienste, Adventssingen und Kulturveranstaltungen mit geistlichen und volkstümlichen Liedern. © Eva Oestereich

Nach 40 Jahren geht eine Chor-Ära zu Ende: Den Frauenchor St. Theresia wird es in Zukunft nicht mehr geben. Die Chorleiterin Maria Kreilinger, die diesen 20 Jahre lang geleitet hat: „Es war für mich nicht leicht, diesen Schritt zu gehen und die Nachricht an meine Gesangsschwestern zu übermitteln. Aber jetzt habe ich mich dazu entschlossen.“

Die letzten zwei Jahre waren für die Chorgemeinschaft wegen Corona schon nicht einfach. Man konnte sich nicht mehr regelmäßig zum Proben treffen und etwas Neues ausprobieren.  „Wir haben sonst immer neue Lieder einstudiert, um unser Repertoire zu erweitern,“ so Maria Kreilinger, die 2002 die Leitung übernahm.

„Ich war seit 1990 als Sängerin im Chor dabei und habe mich immer sehr wohl gefühlt. Als dann nach dem Weggang der damaligen Leitung, Edeltraud Pals, niemand gefunden wurde, habe ich mich nach zwölf Jahren Mitgliedschaft bereit erklärt, ihre Nachfolge anzutreten.“ Und das hat ja auch die letzten zwanzig Jahre mehr als gut funktioniert. Der Frauenchor, der 1982 von Josef Franzspeck sen. und Ehefrau Maria gegründet wurde, trat immer a capella auf – erst durch und mit Maria Kreilinger auch einige Male mit Klavier, Hackbrett oder Akkordeonbegleitung.

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Bis zum Schluss zählte man vierzehn Frauen als Mitglieder – die Jüngste 63 Jahre alt; die Älteste, die bereits bei der Gründung dabei war, 89 Jahre alt. Ein großes Anliegen der Sangesdamen war es immer, die bayerische Sprache auch bei der Feier der Liturgie mit einzubringen. „Geistliches Volksliedgut liegt nicht jedem Sänger, aber in unserer Gemeinschaft war dies mehr als beliebt.“

Kirchliches und volkstümliches Liedgut

Man sang nicht nur zu kirchlichen Anlässen, wie Maiandachten, Hochzeiten, Beerdigungen – auch am Weltgebetstag war man in den letzten Jahren immer mit dabei, wie auch mit einem Adventssingen – alles eine große Bereicherung für die Kirchengemeinde.

Die Pfarrer der Gemeinde haben zwar gewechselt – von Pater Anton Baier, Stefan Menzel zu Thomas Gruber, aber für alle war es immer eine große Freude, in den Gottesdiensten vom Frauenchor eingerahmt zu werden.

Keine Neuzugänge mehr

Früher gab es immer mal wieder einen Neuzugang, aber in den letzten Jahren war dies nicht mehr der Fall. Es kamen keine neuen Sängerinnen dazu und jetzt fand sich auch keine neue Chorleitung. „Jeder Chor braucht von Zeit zu Zeit eine Verjüngung, eine Auffrischung und das hat bei uns leider nicht mehr stattgefunden. Vielleicht ist das ja auch etwas Corona geschuldet.“

Maria Kreilinger gab nun das Ende des Frauenchors bekannt, was sehr schwer für sie war. „Es wäre schön gewesen, wenn der Chor nicht aufgelöst werden musste. Aber ich wollte aus privaten Gründen nach zwanzig Jahren nicht mehr weitermachen.“

Trotzdem kann man die Damen noch einmal hören – am 25. März 2022 bei einem Gottesdienst in der St.Theresia Kirche Hallbergmoos – und vielleicht auch zwischendurch immer mal bei einem Jubiläum oder runden Geburtstag in der Gemeinde. Wer weiß!

„Wir bleiben in jedem Fall in Kontakt und werden uns auch immer mal zwischendurch treffen: zum Eis essen oder einfach nur zum Ratschen. So wie wir es immer bei unseren gemeinsamen Ausflügen gemacht haben“.

Und wenn bei diesen Treffen dann auch gesungen wird, dann wird ein altes Sprichwort wahr: „Singen ist die Sprache des Glücks“.

Beate Bodenschatz

Gesellschaft, Topnews

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