Gemeinsam politisieren, gemeinsam feiern: Um dies einmal wieder in großem Rahmen zu tun, haben die Hallbergmooser Unionsparteien „zusammengelegt“: 55 Jahre gibt es die CSU, 50 Jahre die Junge Union und 20 Jahre die Frauenunion – das macht zusammen 125 Jahre. Zur Jubiläumsfeier, darauf war Ortsvorsitzende Tanja Knieler besonders stolz, kamen drei bayerische Minister.
Florian Herrmann, Chef der bayerischen Staatskanzlei aus Freising, Bayerns Finanzminister Albert Füracker und Otto Wiesheu, Wirtschaftsminister a.D. hatten sich neben etlichen Politiker aus Kreis und Kommune im „Wohnzimmer“ der CSU – dem Festsaal im Alten Wirt – eingefunden. Die Gastgeber des Abends: die Vorsitzenden der „Geburtstagskinder“ Tanja Knieler (CSU), Gabriele Partsch (FU) und Damian Edfelder (JU). „Ein legendärer Abend“ schwärmte Knieler angesichts der politischen Promidichte und des Umstands, dass man Bayerns Finanzminister als Hauptredner gewinnen konnte.
Der sei nach Florian Herrmann „mein zweitliebster Staatsminister und einer der wenigen, denen ich meinen Geldbeutel überlassen würde“, bekannte Damian Edfelder. Partsch begrüßte im Namen ihrer „43 Mitfrauen“ auch die damaligen Geburtshelfer der politischen Frauenorganisation: Reinhold Stegschuster und Georg Förg – letzterer gab zu späterer Stunde in einer Gesprächsrunde Einblicke in die Geschichte der drei Gruppierungen.
Füracker äußerte sich, bevor er sich der „großen Politik“, den Herausforderungen und Krisenherden dieser Zeit widmete, in launigen Worten zum Jubiläum – und der Einladung dazu: „Ich wurde vom Staatskanzlei-Chef verpflichtet“, scherzte er. Und weil der nicht nur ein guter Freund sei, sondern auch der einzige Minister, der mit ihm nicht über Budgets verhandle, habe sein Erscheinen außer Frage gestanden. Natürlich hatte er sich vorab über Hallbergmoos informiert: „Hier gibt’s offenbar überhaupt keinen Grund zum Jammern.“
Hängepartie: Bürgermeister wirbt um Unterstützung für PV-Großprojekt
Mit einer Ausnahme, die zuvor Bürgermeister Josef Niedermair recht eindrücklich geschildert hatte: Die Hängepartie mit dem Fotovoltaik-Großprojekt. Seit 29. Juni 2021 liegt der Antrag auf Herausnahme der benötigten Flächen (37 Hektar) aus dem Landschaftsschutzgebiet (LSG) im Landratsamt. „Bis heute ist nichts passiert“, kritisierte der Rathauschef und warb bei den Ministern um Unterstützung. Die LSG-Ausweisung, unterstrich Niedermair, stamme aus dem Jahr 1984. Heute seien die Fläche längst nicht mehr schützenswert. Das Areal ist mittlerweile eingerahmt von Flughafen, Bundesstraße B301, Bahntrasse Gewerbegebiet und dann auch noch direkt unter der Südabflugroute gelegen.
Applaus erntete der Rathauschef für seine klaren Worte: „Die Leut‘ im Kreis sollten den Arsch in der Hose haben und endlich zustimmen. Wir brauchen diese Anlage dringend in einer Zeit, wo Energie derart knapp ist.“ Füracker zeigt sich pragmatisch: „Das braucht der Kreistag doch nur zu beschließen.“ Bleibt abzuwarten, ob die anwesenden Kreispolitiker, darunter Vize-Landrätin Anita Meinelt, nun Bewegung in die Angelegenheit bringen.