Mit einem dreitägigen Jubiläumsfest (1. bis 3. Juli) hat der Krieger- und Soldatenverein Goldach sein 100-jähriges Bestehen gefeiert. Pandemie-bedingt ein Jahr später als geplant. Nach einer langen Partynacht mit den „Moosnern“ gehörte am Samstagabend Roland Hefter die Bühne im Festzelt an der Bürgermeister-Groß-Straße – ehe das große Finale am Sonntag bei traumhaften Bedingungen über die Bühne ging.
„Zweieinhalb Stunden a bissl Spaß und Abschalten. Weil sonst hoid’s as ja gar ned aus in derer Welt“: Dieses Versprechen löste der Musikkabarettist Roland Hefter ein: Mit einer Mischung aus „Evergreens“ und seinem neuen Programm „Solang’s no geht“. Ein Schmankerl für Hefter-Fans, die natürlich jedes Lied – von „Des wer’s schon no“ bis „Des hob i vergessen“, Silbe für Silbe quasi mitdeklinieren. Genauso wie für neue Hefter-Fans, die es nach diesem Abend bestimmt reihenweise gibt.
Friedensarbeit und Mahnung
Beim sonntäglichen Festgottesdienst in der Herz Jesu Kirche, hatte Bürgermeister Josef Niedermair an die „lange und bewegte Geschichte des Vereins“ erinnert, die 1921 ihren Anfang nahm und von zwei Weltkriegen, der Trauer und Traumata der Menschen geprägt war. „Zu tun, was jetzt im christlichen Geist geboten ist, war damals, vor 100 Jahren, sicherlich der Ausgangspunkt dieser Gemeinschaft“, unterstrich Pfarrer Thomas Gruber in seiner Predigt: „Männer in einer Gemeinschaft zu treffen, in der man die gleichen Erfahrungen gemacht hat, war geboten. Dort hat man sich auch ohne Worte verstanden. Ein Zittern, eine Träne, eine kurze Bemerkung über die schrecklichen Erfahrungen des Krieges hat jeder sofort verstanden.“
Heute, dies unterstrich der Bürgermeister, stünden Mahnung und Friedensarbeit im Fokus. In ihrem Einsatz für Versöhnung, betonte auch Vereinschef Rudi Lamprecht hätten Krieger- und Soldatenvereine heute angesichts eines Krieges mitten in Europa umso mehr ihre Daseinsberechtigung. Er richtete einen Appell an die jüngere Generation, ihren Beitrag dazu zu leisten.
Kultur und Tradition: „Das was unseren Ort so lebenswert macht“
Respekt und Anerkennung zollte Niedermair dem Festkomitee: „Nach zwei Jahren Corona, spürt man welche Lebensqualität und Freude uns genommen wurde. Und deshalb freut es mich persönlich, dass sich der Krieger- und Soldatenverein Goldach getraut hat, dieses Fest unter großem Arbeitsaufwand zu organisieren“. Man wertschätze dies als bayerische Kultur- und Traditionspflege: „Es ist das, was unseren Ort lebenswert macht“.
Die Chronik des Krieger- und Soldatenvereins findet ihr hier.